Feuer Zitate (Seite 9)
Unser Zuhause
Wo sich meine Wege
mit den deinen kreuzen,
werden wir ein Feuer entfachen,
das uns Wärme
und Licht schenkt.
Wir werden dort
ein Liebes-Naturschutzgebiet gründen,
mit unseren Gedanken und Gefühlen
ein Haus bauen
aus Augenblicken,
die uns zu Herzen gehen.
Und wenn wir dann
noch immer nicht genug
bekommen können voneinander,
gehen wir uns einfach
nicht mehr
aus dem Sinn.
Ernst Ferstl
Bescheid
Mädelein, was machst du?
Wenn ich weine, lachst du;
Mädelein, was meinst du?
Wenn ich lache, weinst du.
Wenn ich dich herze, grollst du,
Wenn ich grolle, staunst du;
Wenn ich staune, schmollst du,
Wenn ich schmolle, launst du.
Wenn ich laune, lachst du,
Wenn ich lache, weinst du;
Mädelein, was machst du?
Mädelein, was meinst du?
"Ohne Rauch und Kohlen
Kanns kein Feuer geben,
Und nicht unverhohlen
Kann die Liebe leben.
Soll dir Liebe werden,
Nimm auch Rauch und Kohlen,
Denn so ists...
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
In einem kühlen Grunde,
Da geht ein Mühlenrad,
Mein Liebchen ist verschwunden,
Das dort gewohnet hat.
Sie hat mir Treu' versprochen,
Gab mir ein'n Ring dabei,
Sie hat die Treu' gebrochen,
Das Ringlein sprang entzwei.
Ich möcht' als Spielmann reisen
Weitin die Welt hinaus
Und singen meine Weisen
Und ziehn von Haus zu Haus.
Ich möcht' als Reiter fliegen
Wohl in die blutige Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.
Hör' ich das Mühlrad gehen,
Ich weiß nicht, was ich will;
Ich...
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Am Kamin
Im Ofen knistert lustig laut das Feuer,
Phantastisch zucken Lichter hin und her,
Ins Spiel der Flammen starrt' ich, weltvergessen,
Mich überflutet der Gedanken Meer.
Vorüber zogen meiner Kindheit Tage,
So freud- und freundlos, wie bei Andern kaum,
Ein stumpfergebnes Tragen und Entsagen,
Kein sorgenloser, sonnenheller Traum – – –
Und halbzerdrückt sich von den Wimpern löste
Wohl eine Träne nach der andern leis',
Weiß nicht, ob Zornes- oder Sehnsuchtstränen –
Doch bitter waren sie und...
Felix Dörmann
Wenn einer hundert Jahr' im Monat tausend opfert,
Und einen Heiligen mit einem Blick nur ehrt,
So hat doch die Verehrung vielmals höhern Wert,
(106. Vers)
Wenn einer hundert Jahr' im Wald dem Feuer opfert,
Und einen Heiligen mit einem Blick nur ehrt,
So hat doch die Verehrung vielmals höhern Wert.
(107. Vers)
Dhammapada
Liebesnotsprüche
I
Wo im wirren Weltgebrause
zwei versprengte Funken sprühn,
die aus reiner Lust sich mühn,
klar einander zu durchglühn:
Liebe, da bist Du zuhause.
II
Der Drache Leidenschaft
speit Lust um sich wie Feuer,
stählt dich nicht Liebeskraft,
frißt dich das Ungeheuer.
Richard Fedor Leopold Dehmel
An dem Feuer saß das Kind,
Amor, Amor,
Und war blind;
Mit dem kleinen Flügel fächelt
In die Flamme er und lächelt,
Fächle, lächle, schlaues Kind!
Ach, der Flügel brennt dem Kind,
Amor, Amor
Läuft geschwind!
"O, wie mich die Glut durchpeinet!"
Flügelschlagend laut er weinet,
In der Hirtin Schoß entrinnt
Hülfeschreind das schlaue Kind.
Und die Hirtin hilft dem Kind
Amor, Amor,
Bös und blind.
Hirtin, sieh, dein Herz entbrennet,
Hast den Schelm du nicht gekennet?
Sieh, die Flamme...
Clemens Brentano
Schweige, Mund
Schweige, Mund, und redet, Augen!
Andre Sendung will ich nicht;
Nur so zarte Boten taugen,
Wo ein zart Geheimnis spricht.
Durch der Wimpern Schattenschleier
Dringen Blicke, bang, doch kühn,
Süßes, wunderbares Feuer
Spiegelnd in der Wangen Glüh'n.
Ja, mit Wundermacht entzünden
Licht sie im verwandten Sein,
Wissen schnell die Bahn zu finden
Tief in Herzens Herz hinein.
Und die lieblichen Gesandten
Führen mächt'ge Sprache dort,
Und so schlingt mit Wechselbanden
Sich der Blicke...
Karoline Louise Brachmann
Gebet auf den Bergen
Die Berge sind die Festaltäre,
Darauf der Sonne Feuer rollt,
Wo edler Herzen freud'ge Zähre
Das Opfer frommen Dankes zollt.
Ich knie' auf deinen stillen Hügeln,
Natur! von dir allein belauscht,
Und betend fühl ich, daß auf Flügeln
Der Geist der Liebe mich umrauscht.
Wie sich dem Sohn aus Judas Stamme
Der Herr im Feuerbusch gezeigt,
So in des Waldes grüner Flamme
Seh' ich dein Wesen mir geneingt.
Im Spiegel jener klaren Flüsse
Erkenn' ich deines Auges Licht,
Und in der...
Adolf Böttger
Zwei reißende Ströme, die fluten und fließen,
um sich gemeinsam ins Meer zu ergießen –
Zwei himmelaufsprühende, lodernde Flammen,
im heiligen Feuer schlagend zusammen –
Zwei Wetterwolken, die sich begegnen,
Im Frühlingsgewitter die Welt zu segnen –
Dein Herz und mein Herz, die jubelnd sich finden
Im Muß? Im Wollen? Wer mag es ergründen!
Clara Blüthgen