Sprache Zitate
Sprache
Wer sich zu dichten erkühnt und die Sprache verschmäht und den Rhythmus, gliche dem Plastiker, der Bilder gehaun in die Luft! Nicht der Gedanke genügt; die Gedanken gehören der Menschheit, die sie zerstreut und benutzt; aber die Sprache dem Volk: Der wird währen am längsten von allen germanischen Dichtern, der des germanischen Worts Weisen am besten verstand.
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Sprache der Liebe
Laß dich mit gelinden Schlägen
Rühren, meine zarte Laute!
Da die Nacht herniedertaute,
Müssen wir Gelispel pflegen.
Wie sich deine Töne regen
Wie sie atmen, klagen, stöhnen,
Wallt das Herz zu meiner Schönen,
Bringt ihr, aus der Seele Tiefen,
Alle Schmerzen, welche schliefen;
Liebe denkt in süßen Tönen.
August Wilhelm von Schlegel
Sprach der Herr am sechsten Tage:
Hab am Ende nun vollbracht
Diese große, schöne Schöpfung,
Und hab alles gut gemacht.
Wie die Sonne rosengoldig
In dem Meere widerstrahlt!
Wie die Bäume grün und glänzend!
Ist nicht Alles wie gemalt?
Sind nicht weiß wie Alabaster
Dort die Lämmchen auf der Flur?
Ist sie nicht so schön vollendet
Und natürlich die Natur?
Erd und Himmel sind erfüllet
Ganz von meiner Herrlichkeit,
Und der Mensch, er wird mich loben
Bis in alle Ewigkeit!
Heinrich Heine