Ende Zitate
Ende eines Apfels
oder
Jedes Ende kann auch ein Neuanfang sein
Bei Äpfeln lernt man zu begreifen,
die besten sind doch stets die reifen.
Zwar findet man – und das ist schade –
in diesen oftmals eine Made.
Und dann, schon bei 'nem leichten Sturm,
fällt so ein Apfel samt dem Wurm.
Er fällt, wenn's gut kommt, weich ins Gras.
Da liegt er und denkt "Na, das war's!"
Man hebt ihn auf, macht daraus Saft,
der Wurm gibt erst dem Saft die Kraft.
Karl Werner Dickhöfer
Ende des Herbstes
Ich sehe seit einer Zeit,
Wie alles sich verwandelt.
Etwas steht auf und handelt
Und tötet und tut Leid.
Von Mal zu Mal sind all
Die Gärten nicht dieselben;
Von der gilbenden zu der gelben
Langsamem Verfall:
Wie war der Weg mir weit.
Jetzt bin ich schon bei den leeren
Und schaue durch die Alleen.
Fast bis zu den fernsten Meeren
Kann ich den ernsten schweren
Verwehrenden Himmel sehn.
Rainer Maria Rilke
Ende des Tages.
In bleiernen Lichtes Weben
Tanzt und windet ohne Grund
Sich schamlos lärmend das Leben,
Drum sobald der Erde Rund
Von seligem Dunkel erfrischt ist,
Wann alles, der Hunger selbst, ruht,
Wann alles, die Schmach selbst, verwischt ist,
Seufzt der Dichter: Nun ist's gut!
Meine Glieder wie meine Gefühle
Erflehen die Ruhe sich,
In finsterem Traumgewühle
Will ausgestreckt liegen ich,
...
Charles Baudelaire