Unbekannte Zitate (Seite 6)

Die Liebe hört nie auf. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, sowohl in räumlicher als auch in zeitlicher Beziehung; also kann es außer ihr nichts anderes geben. Sie erfüllt das Sonnenstäubchen und den Weltenraum, die kurze Sekunde des irdischen Zeitmaßes und auch die ganze Ewigkeit. Sie läßt sich nicht einteilen in Eltern, Kindes, Gatten, Freundes- und allgemeine Menschenliebe. Wer sie so zerstückeln zu können meint, dem ist sie unbekannt. Unser Erkennen und unser Weissagen ist solches...
Karl May
Der Fortschritt der Völker geht von großen Entdeckungen, von der Erkenntnis neuer, umfassender Wahrheiten aus; durch sie werden, scheinbar ohne Vermittlung, dem Geiste vorher unbekannte Gebiete aufgeschlossen; sie wirken gleich einer bewegenden Kraft auf ihn ein und zwingen ihn, seinen gewohnten Gedankenkreis aufzugeben.
Justus Freiherr von Liebig
Die Naturforschung lehrt uns die Geschichte der Allmacht, der unergründlichen Weisheit eines unendlich höheren Wesens in seinen Werken und Taten erkennen; unbekannt mit dieser Geschichte kann die Vervollkommnung des menschlichen Geistes nicht gedacht werden, ohne sie gelangt seine unsterbliche Seele nicht zum Bewußtsein ihrer Würde und des Ranges, den sie im Weltall einnimmt.
Justus Freiherr von Liebig
Man findet niemals, daß die heidnischen Schriftsteller die Gesamtheit der zivilisierten Menschen, die wir Gesellschaft oder Welt nennen, ganz entschieden als Feind der Tugend betrachtet oder dargestellt hätten. [...] Die Welt als Feind des Guten – das ist ein Gedanke, der den antiken Schriftstellern wohl ebenso unbekannt war, wie er im Evangelium und bei den modernen Schriftstellern, auch bei den profanen, gang und gäbe ist.
Giacomo Graf Leopardi
Sein Glück machen ist so ein schöner Ausdruck und bedeutet so Gutes, daß er allgemein angewendet wird; man findet ihn in allen Sprachen; er gefällt den Fremden und den Barbaren; er herrscht bei Hofe und in der Stadt; er hat die Klöster überrumpelt und die Mauern der Abteien beider Geschlechter übersprungen; es gibt keinen geheiligten Ort, wo er nicht eingedrungen, keine Wüste oder Einöde, in der er unbekannt wäre.
Jean de La Bruyère
