Mai Zitate (Seite 4)
Februarschnee
Februarschnee
tut nicht mehr weh,
denn der März ist in der Näh!
aber im März
hüte das Herz,
daß es zu früh nicht knospen will!
warte, warte und sei still!
Und wär der sonnigste Sonnenschein,
und wär es noch so grün auf Erden,
warte, warte und sei still :
es muß erst April gewesen sein,
bevor es Mai kann werden!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Frühling
Das kannst du nicht…
Das kannst du nicht zwingen:
daß die Knospen springen,
eh' die Sonne ihnen ihren Mai gebracht!
Aber da, was hinter dir liegt,
dich nicht schreckt mehr und unterkriegt:
was Winter in dir abzustreifen
in aller Stille … und Knospen zu reifen
und dich zum Frühling durchzuringen…
Das kannst du zwingen!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen
Mein schöner Rosenstock
Man bot eine Blume mir, rein
Wie kein Mai sie je brachte ans Licht.
"Ein Rosenstock lieblich ist mein",
Sprach ich und achtet sie nicht.
Dann zu meinem Rosenstock gehnd,
Pflegt sein ich bei Tag und bei Nacht,
Meine Rose jedoch, mich verschmähnd,
Hat mir nur Dornen gebracht.
William Blake
Ohne Heimat! – –
Flüchtge Rosse tragen
Mich ohn Furcht und Zagen
Durch die weite Fern.
Und wer mich sieht, der kennt mich
Und wer mich kennt, der nennt mich:
Den heimatslosen Herrn.
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du heller Stern!
Niemand darf es wagen,
Mich danach zu fragen,
Wo meine Heimat sei:
Ich bin wohl nie gebunden
An Raum und flüchtge Stunden,
Bin wie der Aar so frei!
Heidideldi!
Verlaß mich nie!
Mein Glück, du holder Mai!
Daß ich einst soll sterben,
Küssen muß den...
Friedrich Wilhelm Nietzsche