Frühling Zitate (Seite 8)
In der Zeit der Sonnenwende
Ging der Winter auch zu Ende.
Mit dem Frühling wuchs der Tag,
Mit dem Tage wuchs mein Lieben,
Und ich sah in Hof und Hag,
Wie die Zweige Blüten trieben.
Um die Zeit der Sonnenwende
Ging der Sommer auch zu Ende.
Mit dem Winter wuchs die Nacht,
Mit der Nacht wuchs auch mein Lieben,
Denn in meines Herzens Schacht
War es Frühlingstag geblieben.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Sommer
Ihr singt von schönen Frühlingstagen,
Von Blütenduft und Sonnenschein,
Ich will nichts nach dem Frühling fragen,
Nein Sommer, Sommer muß es sein.
Wo alles drängt und sich bereitet
Auf einen goldnen Erntetag,
Wo jede Frucht sich schwellt und weitet
Und schenkt, was Süßes in ihr lag.
Auch ich bin eine herbe, harte,
Bin eine Frucht, die langsam reift.
O Glut des Sommers, komm! Ich warte,
Daß mich dein heißer Atem streift.
Gustav Falke
Februar
Es wird wieder wärmer.
Der Winter friert nieder,
gibt zögernd uns
Stücke der Erde frei.
die Amsel beginnt
ihre Frühlingslieder.
Du nimmst meine Hände
und lächelst dabei.
Bald ist es geschafft,
das Ende des Dunkels.
Bald werden die Blumen
sich zeigen dem Licht.
Mich stimmt etwas heiter,
denn so war es immer.
Der Frühling wird kommen,
denn Winter bleibt nicht.
Sonja Drechsel-Walther
Das Veilchen drängt sich zuallererst hervor, kanns kaum erwarten bis Frühling wird, überflügelt sogar das Gras, damit 's nur ja früher als alle anderen Blumen da ist aufm Platz, wo steckt da die Bescheidenheit? Aber 's geht schon so; so kommt auch mancher Mensch zu einem Renommee, er weiß nicht wie! Weltlauf?
Johann Nepomuk Nestroy
Wohl sind die Königinnen der Blumenwelt die, die auf der Höhe des Frühlings blühen, Maiblumen, Jasmin und Rose. Aber auch noch am gefrornen Fenster dem schlanken Wuchs der über dem Wasserglase schwebenden Hyacinthe, dem Krokus, der noch aus dem Schneegefild heraus sein buntes Glockenköpfchen heben muß, zu lauschen, es kann über die Wonnen der Rosenzeit gehen. Erinnerung, Sehnsucht, Hoffnung sind die Begleiter der ersten Frühlingsboten und Sehnsucht beglückt oft mehr als Besitz.
Karl Gutzkow
Willst Du mit einem Baum vertraut werden, dann schau gut hin, was er dir zeigt. Du wirst seinen Reichtum und seine Armut sehen: sein Erwachen und Blühen im Frühling, seine Früchte im Sommer, sein Sterben im Herbst und sein Totsein im Winter. Willst du mit einem Baum vertraut werden, dann vergreife dich nie an seinen Wurzeln, sonst stirbt er für alle Zeiten. So ist es auch mit einem Menschen.
Phil Bosmans
Viel verhandelt wird die Frage, ob wir das Recht haben, anderes Leben zu vernichten, um daraus Nahrung zu haben. Gewöhnlich wird die Frage so gestellt, ob wir Fleisch genießen dürfen. Hier wird dann entschieden, daß hier keine wirkliche Notwendigkeit des Tötens vorliegt. Nur übersieht man dabei, daß auch vegetarische Nahrung ein Töten von Leben voraussetzt. Die Vegetabilien sind auch Leben. Die Getreidekörner, die ich als Mehl in meinem Brot esse, trugen Leben in sich, das im nächsten...
Albert Schweitzer