Weinen Zitate (Seite 4)
So rein ist Mutterliebe, wie die Sonne;
Kein Herz kann lieben, wie das Mutterherz.
Des Kindes Freude ist der Mutter Wonne,
Des Kindes Weinen ist der Mutter Schmerz.
Kann man doch einzig aus der Mutter Augen
Den frommen Ausdruck stiller Liebe saugen;
Der Blick, der immer Gutes sinnt:
Es ist der Mutter Blick aufs Kind.
Johann Heinrich Schulze
Ich will da sein, wenn du mich brauchst
Ich will reden, wenn du verstummst
Ich will wachen, wenn du träumst
Ich will trösten, wenn du leidest
Ich will glauben, wenn du zweifelst
Ich will kämpfen, wenn du verlierst
Ich will rudern, wenn du untergehst
Ich will atmen, wenn du erstickst
Ich will weinen, wenn du trauerst
Ich will tanzen, wenn du lachst
Ich will wärmen, wenn du erstarrst
Ich will reparieren, wenn du zerstörst
Ich will erinnern, wenn du vergißt
Ich will vergeben, wenn du...
Jutta Schulte
Was sind das für Menschen
Was sind das für Menschen?
ohne Stolz
ohne Glauben
an sich
was sind das für Fragen?
nach morgen
nach Liebe
immer
was sind das für Tränen?
aus Einsamkeit
aus Angst
nachts
was sind das für Träume?
zum Zauber
zur Sonne
fliegen
was sind das für Menschen?
die fragen
die weinen
die träumen...
ganz besondere !
Engelbert Schinkel
So wahr die Sonne scheinet,
So wahr die Wolke weinet,
So wahr die Flamme sprüht,
So wahr der Frühling blüht;
So wahr hab' ich empfunden,
Wie ich dich halt' umwunden:
Du liebst mich, wie ich dich,
Dich lieb' ich, wie du mich.
Die Sonne mag verscheinen
Die Wolke nicht mehr weinen,
Die Flamme mag versprühn,
Der Frühling nicht mehr blüh'n!
Wir wollen uns umwinden
Und immer so empfinden:
Du liebst mich, wie ich dich;
Dich lieb ich, wie du mich.
Friedrich Rückert
Ich liebe die Sonne und die Sterne
Ich liebe Klara und ihre Schwestern
Ich liebe das Herz der Menschen
Und alle schönen Dinge
Herr
Du mußt mir verzeihen
Denn nur Dich sollte ich lieben.
Lächelnd antwortete der Herr:
Ich liebe die Sonne und die Sterne
Ich liebe Klara und ihre Schwestern
Ich liebe das Herz der Menschen
Und alle schönen Dinge
Mein Franziskus
Du mußt nicht weinen
Denn das alles liebe ich auch.
Anton Rotzetter
Er rauscht und rauscht ...
Unaufhaltsam strömt er vorbei,
Der schimmernde Strom unsres Lebens,
Wir aber jauchzen ihm zu.
Wir stehen am Ufer
Törichte Kinder,
Wir schauen hinein in die tanzenden Wogen
Und werfen Blumen hinab,
Blumen und Kränze.
Die Welle erfaßt sie mit gierigen Händen,
Sie trägt sie davon in wirbelndem Spiel.
Weit ... weit ...
Dann schrecken wir auf,
Sehn unsre leeren, zitternden Hände,
Rufen den Blumen
Und weinen.
Anna Ritter
Belauschte Frau
Doch ihr Gesicht,
Das sah ich nicht.
Nur Beine, Rock, gebeugten Rücken,
Ein nasses Stück vom Schürzenhang.
Das alles lebte sich beim Bücken
Und Wenden unterm Küchenlicht.
Ich aber stand im dunklen Gang,
Sah nach den unbewachten Beinen
Unter des hochgerutschten Rockes Saum.
Zwei sichre Arme dachte sich mein Traum.
Nur ihr Gesicht das sah ich nicht.
Doch etwas war, als wäre es zum Weinen.
Kein Laut, kein Wort. –
Es ist auch nichts Zunennendes gewesen.
Ich aber weiß: Als ich den...
Joachim Ringelnatz
Natur
Wenn immer sie mich fragen,
Ob ich ein Freund sei der Natur,
Was soll ich ihnen nur
Dann sagen?
Ich kann eine Bohrmaschine,
Einen Hosenträger oder ein Kind
So lieben wie Blumen oder Wind.
Ein Sofa ist entstanden,
So wie ein Flußbett entstand,
Wo immer Schiffer landen,
Finden sie immer nur Land.
Es mag ein holder Schauer
Nach einem Erlebnis in mir sein.
Ich streichle eine Mauer
Des Postamts. Glatte Mauer aus Stein.
Und keiner von den Steinen
Nickt mir zurück.
Und manche Leute weinen
Vor...
Joachim Ringelnatz
Am Rande der Nacht
Meine Stube und diese Weite,
wach über nachbetendem Land, –
ist Eines. Ich bin eine Saite,
über rauschende breite
Resonanzen gespannt.
Die Dinge sind Geigenleiber,
von murrendem Dunkel voll;
drin träumt das Weinen der Weiber,
drin rührt sich im Schlafe der Groll
ganzer Geschlechter...
Ich soll
silbern erzittern: dann wird
Alles unter mir leben,
und was in den Dingen irrt,
wird nach dem Lichte streben,
das von meinem tanzenden Tone,
um welchen der Himmel wellt,
durch...
Rainer Maria Rilke
Hallo Leben
Hallo Leben, was machst Du mit mir,
warum lässt Du mich weinen,
steh ich abseits in Deinem Revier,
kann dort die Sonne nicht scheinen?
Längst weißt Du von meinen Sorgen,
meinem Schmerz in der Seele,
gibt es für mich nicht den Morgen,
an dem ich mich nicht mehr quäle?
Ich muss mich ständig nur grämen,
finde des Nachts keinen Schlaf,
soll ich mich dafür noch schämen,
gibt es denn nichts, das ich darf?
Hallo Leben, zeig mir mal das Licht,
lass mich nicht immer allein,
ich denke, es...
Horst Rehmann
Es waren drei junge Leute
Die liebten ein Mädchen so sehr.
Der eine war der Gescheute,
Floh zeitig über das Meer.
Er fand eine gute Stelle
Und ward seiner Jugend froh,
Und lebt als Junggeselle
Noch heute auf Borneo.
Der Zweite schied mit Weinen.
Er sang seiner Liebe Leid
Und ließ es gebunden erscheinen
Just um die Weihnachtszeit.
Das kalte Herz der Dame,
Die Quelle all seines Wehs,
Macht ihm die schönste Reklame
Auf allen ästhetischen Tees.
Der Dritte nur war dämlich,
Wie sich die Welt...
Rudolf Presber
Komm ich zurück
Komm ich zurück
in meine Gassen
sie sind leer
es lebt der frohe Geist
und das Entzücken
aus Kindertagen nimmermehr
Ich lasse meine Seele fliegen
über Baum und Hof und Stein
und auf einmal spür ichs:
Lachen
Weinen
Kind zu sein
Kinderherz in meiner Brust
klopft wie in vergangenen Tagen
Schaukel
schwing in froher Lust
mich himmelwärts
zum Großen Wagen
Manfred Poisel
Komm wieder her
Ich sah wieder Schwalben ziehn
hastig vor der Kälte fliehn
die Astern blühten zweimal schon
auch der Flieder und der Mohn –
komm wieder her
ich lieb dich sehr!
Ich habs Hoffen nicht verlernt
hab mich nicht von dir entfernt
du bist gegangen ohne Zorn
du hattest nur den Mut verlor'n –
komm wieder her
ich lieb dich sehr!
Irgendwann wirst du wieder da sein
dann stehst du einfach in der Tür
du wirst mein Gesicht in deine Hände nehmen
und wen wir uns ansehn, werden wir
sprachlos...
Jörn Pfennig
Begrabene Liebe
Und wenn ich dich jetzt wieder seh',
Bewegt mein Herz sich kaum;
Da thut mir's in der Seele weh
Daß alles Glück nur Traum.
Wie wir geliebt einst und geglüht,
Vergessen hätt' ich's bald;
Dein schönes Antlitz ist verblüht,
Ach! und mein Herz ist kalt.
Bedenk' ich wie in Lust und Schmerz
Du mein warst und ich dein,
Da könnt ich weinen daß ein Herz
Kann gar so treulos sein.
Ludwig Pfau