Natur Zitate (Seite 5)
Die Kunst ist, da die Idee ihr Gegenstand ist, nicht Nachahmung der Natur, des Wirklichen, sondern sie übertrifft die Natur, indem der Künstler durch Anticipation dessen, was die Natur darzustellen sich bemüht hat, durch Erkenntnis der Idee im einzelnen Dinge, das Schöne schaut, so wie der Dichter das Charakterische.
Arthur Schopenhauer
Die physischen Geißeln und Drangsale der menschlichen Natur haben die Gesellschaft notwendig gemacht. Die Gesellschaft hat die Leiden der Natur noch gesteigert. Die Nachteile der Gesellschaft haben die Regierung notwendig gemacht, und die Regierung steigert noch die Leiden der Gesellschaft. Das ist die Geschichte der menschlichen Natur.
Nicolas de Chamfort
Zauber der Natur
Eine ältere Frau ist wie ein guter roter Wein.
Undurchdringbares mystisches Wesen.
Herrlich tief und süß berauschend.
Weich und sanft die Lippen berührend.
Schwerer und köstlicher Moment.
Der Wein und diese Frau.
Beide sind sie einzigartig.
Zu kostbar um beides zu verschenken.
Eine wunderbare Laune der Natur.
Wie der Wein,
wird auch diese Frau
mit den Jahren
nicht nur reifer,
sondern auch erlesener.
In dem,
was sie denkt,
was sie tut,
was sie fordert.
Hat sie doch...
Damaris Wieser
Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!
Ei, ei, da bist ja wieder!
Und bist so lieb und schön!
Und freu'n wir uns so herzlich,
entgegen dir zu geh'n.
Denkst auch noch an mein Mädchen?
Ei, Lieber, denke doch!
Dort liebte mich das Mädchen,
Und's Mädchen liebt mich noch! –
Fürs Mädchen manches Blümchen
Erbat ich mir von dir –
Ich komm und bitte wieder,
Und du? – du gibst es mir?
Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Auf den Gräbern unsrer Väter
Sprießt des Erdreichs Purpurstrauß;
Ein entwölkter, lautrer Äther
Überwölbt ihr enges Haus.
Grüner Rasen überschleiert
Sorgsam der Verwesung Spur;
Auf des Moders Halle feiert
Frühlingsfeste die Natur.
Drückt euch dicht, ihr Epheuzweige,
An der Dulder stilles Grab;
Schlaffe Trauerweide, neige
Dein Gelocke tief herab;
Flattert drüber, Hängebirken,
Dämpft den Tag umher durch Laub;
Und Natur mit leisem Wirken
Wandl' in Blumen ihren Staub! –
Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis
Die Natur
Natur ist unergründlich tief im Walten,
Erhaben über Erdenmacht und Zeit
Ist ewig groß in wechselnden Gestalten
Und unbeschreiblich schön im Frühlingskleid.
Ein Saitenspiel ist ihr geheimes Weben,
Gebreitet über Gottes weites All,
Denn wenn die Frühlingslüfte drüber beben,
Entströmt ein wundersamer Jubelschall.
Eugenie Marlitt
Frühling im Kreislauf der Natur
Die ersten Knospen zeigen an:
Der Winter ist vorüber.
So manche Blume wächst heran,
die Sonne pflegt sie wieder.
Es hat die schöne Jahreszeit,
das Grau und Weiß bezwungen.
Der Frühling hat zum bunten Kleid
den Pinsel fein geschwungen.
Die Menschen drängt es jetzt hinaus
den Frühling zu genießen.
Und Gänseblümchen blinzeln raus
aus frischen grünen Wiesen.
Es liegt ein Lachen in der Luft,
wo Kinder fröhlich spielen.
Die Nase atmet Blütenduft,
die Haut kann Wärme...
Poldi Lembcke
Zerfall
Mauern fallen
die stolze Villa
von einst
jetzt Abbruchhaus
Glanz ist gewichen
Schönheit zerfallen
die letzten Bewohner
Stadtstreicher
Vagabunden
huschende Schatten
Generationen von Ratten
wurden hier geboren
und die Natur
nimmt zurück
was der Mensch
ihr entriß
der Waldrand kommt näher
bis er Trümmer verdeckt
doch hinter dem Wald
Einheitshöhlen aus Beton
Pflanzen haben Seltensheitswert
kalt und steril
die Retortenstadt
hier hat selbst
die Natur resigniert
Franz Friedrich Kovacs