Manchmal Zitate (Seite 35)
Das Leben
Das Leben ist mal gut, mal schlecht,
kein Mensch soll sich beklagen,
manchmal erscheint es ungerecht,
man soll's mit Fassung tragen.
Mal wird gelacht, mal wird geweint,
mal laut und mal ganz leise,
oftmals allein und auch vereint,
jeder macht's auf seine Weise.
Oft zeigt man Mut, oft Wut und Zorn,
der Mensch hat es im Blute,
trotz allem blickt er gern nach vorn,
und sieht am End das Gute.
Man lebt auf dieser schönen Welt
mal im Glück und mal in Not,
häufig wird man auch...
Horst Rehmann
Nur einmal noch
Du warst mein Halt
mein Leben
Du warst Geben
unsterblich immerdar
Du warst meine Wärme
meine Liebe
ich bin ein Stück in Dir
vom Tage an in der Wiege
Du mußtest weitergehen
vor neunzehn Jahren hab
ich Dich zuletzt gesehen
so lange schon liegst
Du begraben
Manchmal blitzt es auf in mir
dann bist Du da
als Traumgesicht
das ich verlier
Du warst mein Licht
wo bist Du jetzt?
Sei mir doch nah
nur einmal noch
Mit Deinem Herzschlag
der mich einst gebar
Manfred Poisel
Ade
Es weiß der Stärkste manchmal nicht,
woher nehmen all die Kraft,
dass man am Ende trotz des Leids
es immer wieder schafft,
"Ade" zu sagen, viele Mal.
Doch "A De" heißt: "Geh zu Gott!"
S'ist Gottes Liebe, die Dich trägt
und diese endet nicht im Tod.
"Ich bin die Liebe, bin das Leben,"
so hör'n wir Gottes Wort.
Die, die gegangen sind, sind fern,
doch nicht für immer fort.
Auch wenn allein magst fühl'n Du Dich,
so bist Du's wahrlich nicht!
Im Herzen wohnen sie mit Gott, der sagt:
"Ich bin...
Susanne Pilastro
Gedankenfreiheit?
Er war zutiefst erschrocken
als er merkte
daß ihn auch andere Frauen reizten –
daß er sich manchmal
geradewegs
in ihren Schoß hineindachte.
Sie war entsetzt
als sie merkte
daß sie, als sie mit ihm schlief
in Gedanken
in den Armen eines anderen –
nicht schöneren, nicht stärkeren –
nur anderen Mannes lag.
Mein Gott, sie liebten sich doch
hatten alles –
und hatten Angst.
Es gibt eben
eine Art von Liebe
da sind
die Gedanken nicht frei.
Jörn Pfennig
Zur Erklärung
Du schiltst, daß ich mein Leben verträumt,
Statt froh es zu genießen?
Daß ich die Blumen zu pflücken versäumt,
Die rings am Wege sprießen?
So sprechend dünkst du dich klug, wie klug!
Daß Bessres du erkoren,
Indess an Wahn und Täuschung und Trug
Ich Jahr um Jahr verloren.
Glaub mir! es hielt mich des Traumes Macht
So ehern nicht umschlungen,
Daß ich nicht manchmal plötzlich erwacht
Aus seinen Dämmerungen.
Doch sieh! da schien mir all euer Glück
Nur Glitzern flücht'gen...
Betty Paoli
Oma für immer
Ein melodischer Singsang
und liebevoll alberne Worte.
Jeden Morgen so geweckt
in den Jahren mit Oma.
Manchmal
war es dem Kind
zu albern.
Doch die Liebe blieb
irgendwo.
Nach langer Zeit,
als die Nacht
nicht Tag werden wollte,
den liebevollen Singsang
gefühlt.
Damit den Tag begonnen -
immer wieder.
Oma für immer.
Else Pannek
Rad des Lebens
Gutmütigkeit und Liebe –
grenzen an Dummheit,
und manchmal denkt man –
man wäre davon befreit.
Doch plötzlich kommt jemand daher,
der einem gefällt,
und das Rad den Lebens dreht sich wieder –
und es gibt nichts, daß es aufhält.
Die Stunden der Freude, Schmerzen –
und Enttäuschungen laufen ab wie eine Uhr,
mal einsichtig, mal stur.
Man streitet sich –
Und verträgt sich wieder,
das Leben ist kurz –
man sollte es anders führen lieber.
Dann gäbe es nicht so viel Mißmut,
Traurigkeit...
Karin Obendorfer
Mit Leib und Seel'
Manchmal im Traume meiner Nacht
Umschling' ich sie mit tiefer Glut
In ihrer ganzen nackten Pracht
Und tu, was heiße Liebe tut …
Doch wenn sie dann am Tage mir
Begegnet, keusch und rein wie je,
Schäm' ich so bitter mich vor ihr,
Daß ich ihr kaum ins Auge seh'.
Sie aber lächelt still und fein,
Als wüßte sie, was ich verhehl'
Und spräche: Kann es anders sein
Wenn du mich liebst mit Leib und Seel'?
Und hast du nie daran gedacht,
So keusch ich dir am Tage schien,
Ob nicht die...
A. de Nora (Pseudonym für Anton Alfred Noder)
Zu spät
Ich weiß es wohl, was mir dein kühler Kuß
Geheim verrät,
Daß all mein Wünschen hier entsagen muß –
Es ist zu spät.
Wenn auch dein müdes Herz ein letztes Glück
Nicht ganz verschmäht,
Verlornes Leben bringt kein Kuß zurück –
Es ist zu spät.
Manchmal im Herbst von Blüten steht ein Strauch
Noch übersät –
Sie werden nie zur Frucht – und wissens auch …
Es ist zu spät.
A. de Nora (Pseudonym für Anton Alfred Noder)
Ein Wunder?
Ein kleines Mädchen, wohl sieben Jahr
Sitzt traurig im Zimmer und kämmt sich ihr Haar
Ihre Eltern sind tot, sie kannte sie kaum
Nur manchmal sieht sie sie in ihrem Traum
Sie denkt gern zurück, noch vor einem Jahr
Kämmte ihr immer Mama das Haar
Sie schaut in den Spiegel, der vor ihr steht
Und fragt ihn leise wie's Mama jetzt geht
Tränen rinnen ihr übers Gesicht
Da erscheint ihr im Spiegel ein helles Licht
Ein Engel erscheint und setzt sich zu ihr
Sie sagt: "keine Angst, Mama ist...
Heiko Noack