Hoffnung Zitate (Seite 19)
Zeit-Trauma
Immer schneller dreht sich die Welt
Unter dem ewigen Himmelszelt,
Durch das Universum gleiten
Wir durch unendliche Weiten.
Im endlosen Reigen
Sich die Gestirne uns zeigen,
Die Winke des Schicksals lenken
Des Menschen Erleben und Denken.
Die Stimme der Hoffnung fühlen,
Wenn Hände sich innig berühren,
Hass und Feindschaft überwinden,
Herzen zueinander finden.
Was nutzt alles Raffen, alle Gier,
Zu kurz ist unser Verweilen hier,
Wie schwer Gründe auch wiegen,
Immerzu kannst du nicht...
Horst Reiner Menzel
Ich gehe auf meinem Weg
dem Licht entgegen.
Ich kann es schon sehen
und je näher ich komme,
desto wärmer wird mir.
Siehst du es dort am Horizont?
Ganz sanft erhebt es sich,
ein kleines Flämmchen noch,
aber voller Kraft und Hoffnung.
Es nimmt dem Dunkel die Angst
und führt mich sicher zu ihm,
dem ich vertraue.
Es tröstet und trägt mich
durch Zeiten des Leidens,
lustig tanzt seine Flamme
im Glück.
Siehst du es nicht?
Gib mir deine Hand,
ich nehme dich mit.
Regina Meier zu Verl
Quitt
Oh, lacht doch nicht! Treibt ja nicht euern Spott
mit unserm Glauben, denn ihr lästert Gott.
Nicht diesem Glauben, Gott gilt euer Lachen;
ich sage euch: Ihr habt es quitt zu machen!
Oh, lacht doch nicht! Treibt ja nicht euern Spott
mit unsrer Liebe, denn ihr lästert Gott.
Ein solches Lachen kann nur Schmerz bereiten;
ich sage euch: Ihr habt es quitt zu leiden!
Oh, lacht doch nicht! Treibt ja nicht euern Spott
mit unsrer Hoffnung, denn ihr lästert Gott.
Dies Lachen wird einst teuer...
Karl May
Freude und Sorgen
Gehen stets Hand in Hand;
Heute wie morgen
Wechseln sie schnell ihr Band.
Nur in der Kürze,
Die Freude uns beschert, –
Liegt ja die Würze,
Die den Genuß vermehrt,
Denn hinter Sorgen,
Die uns wie Wolken droh'n, –
Lachet verborgen
Auch neue Freude schon.
Willst du drum zagen,
Wenn Dich der Kummer drückt?
Nein! – frisch getragen!
Hoffnung bleibt stets geschmückt!
Heinrich Martin
Du weißt es besser
Von Deinen Augen geträumt,
jedes Deiner Worte
eingeprägt.
Nächte durchgeheult
wegen Dir.
Wie verrückt Gedichte geschrieben,
die völlig absurde Hoffnung,
Du könntest sie mal lesen.
In Gedanken
Deine Hand,
Deine Lippen berührt
und
schließlich gedacht,
ohne Dich nicht leben zu können.
Aber Du stehst vor mir
und behauptest allen Ernstes:
"Du liebst mich nicht."
Claudia Malzahn
Was unabwendbar auch im raschen Flug der Zeiten
Das wechselnde Verhängnis jedem bringt,
Ob heit're Tage sich, ob trübe sich verbreiten,
Des Lebens Wohlfahrt steiget oder sinkt –
Ein Glaube ist's, nach dem der Weise handelt,
Und eine Hoffnung, der sein Herz sich weiht:
Vertrau' auf den, der in Gewittern wandelt
Und mild im Sonnenstrahl erfreut!
Er winkt! Sein Sturm erwacht, und seine Blitze fliegen,
Der Donner rollt, es bebt der Hochgebirge Schoß,
Die Eiche stürzt, doch die Orkane wiegen
Der...
Siegfried August Mahlmann
Spruchweisheit
Die süße Näscherei,
Ein lieblich Mündleinkuß
macht zwar niemanden fett,
Stillt aber viel Verdruß.
Hoffnung ist ein fester Stab
Und Geduld ein Reisekleid,
Da man mit durch Welt und Grab
Wandert in die Ewigkeit.
Weißt du, was in dieser Welt
Mir am besten wohlgefällt?
Daß die Zeit sich selbst verzehret
Und die Welt nicht ewig währet.
Friedrich Freiherr von Logau
Für Julia
Ich wünsche dir Gelassenheit,
und Hoffnung, Mut, Beständigkeit.
Ich wünsch dir Kraft
auch schwach zu sein,
sieh Fehler nach und Fehler ein.
Ich wünsch dir Freunde für dein Leben
und Größe, Feinden zu vergeben.
Ich wünsch dir Träume für den Tag,
und dass ein Stern dir leuchten mag.
Ich wünsch dir Zeit zu allein Zeiten,
lass dich nicht hetzen, lass dich leiten
von deinem Herz, der inneren Uhr,
und gehe nach Verstand nicht nur.
Ich wünsche Glück dir immerzu,
mir wünsche ich, mein Kind,...
Ruth W. Lingenfelser
Zu glücklich und zu heiter
Wär' unser Los auf Erden,
Wenn unsre Jugendzeit, wo doch noch Wonnen,
Wenn auch aus Leidensbronnen,
Erglühn, andauerte durchs ganze Leben.
Zu mild wär' der Beschluß auch
Der Götter, der zum Tod verdammt das Leben,
Wenn nicht auch noch des Lebens letzte Hälfte
Zuvor uns düstrer machte
Das Schicksal, als den Tod, vor dem wir beben.
Als würdige Erfindung
Unsterblich weiser Geister
Und letztes Übel gaben uns die Götter
Das Alter, wo die Sehnsucht
Noch währet, doch...
Giacomo Graf Leopardi
Waldgang
Ich ging an deiner Seite
In einem Buchenhaine;
Ein störendes Geleite
Ließ nimmer uns alleine.
Und mußten wir zurücke
Ins Herz die Worte pressen,
Uns sagten unsre Blicke,
Daß wir uns nicht vergessen.
Und sehn wir uns nicht wieder
In diesem Erdenleben,
Dich werden meine Lieder
Verherrlichend umschweben.
Das Bächlein trieb hinunter
Der Wellen rasche Tänze,
Und rauschend flocht und bunter
Der Herbst der Wehmut Kränze.
Doch aus des Walds Verdüstern,
Den Stimmen des Vergehens,
Hört' ich...
Nikolaus Lenau
Bei aller Hektik sollten wir nicht vergessen,
daß Zeit das begrenzteste Mittel ist,
welches wir Menschen zur Verfügung haben,
deshalb sollten wir uns öfter Zeit nehmen;
für die Liebe – denn sie ist das Geheimnis des Lebens!
zum Spielen – dies ist die Freude der Jugend!
zum Träumen – denn dies ist die Wahrung unserer Hoffnung!
zum Lachen – dies ist die Würze des Lebens!, und
zum Arbeiten – denn dies ist der Preis unseres Erfolgs!
Nehmen wir uns einfach Zeit.
Arthur Lassen
Nacht in der Seele
Die Nacht wälzt die Talhänge hinab
und wirft sie in drohendes Dunkel.
Noch zögert ihr Ausgreifen,
doch dann umzieht die Stadt
ein Belagerungsring aus Schatten.
Sie überfällt die Mauern,
läßt alles Leben
ohne Ausweg sterben.
Da blinken an den Höhen Lichterketten auf,
die den verzweifelten Augen
Fluchtwege öffnen.
Noch einmal entkommen,
aus einem tödlichen Schicksal,
sucht sich die Seele neue Hoffnung…
Elmar Kupke