Ende Zitate (Seite 12)
Das Jahr geht still zu Ende,
Nun sei auch still mein Herz.
In Gottes treue Hände
Leg ich nun Freud und Schmerz.
Wird uns durch Grabeshügel
Der klare Blick verbaut,
Herr, gib der Seele Flügel,
Daß sie hinüberschaut.
Hilf Du uns durch die Zeiten
Und mache fest das Herz.
Geh selber uns zur Seiten
Und führ uns heimatwärts.
Eleonore Fürstin Reuß
Wolkenspiel
Sie schweben um Gipfel und Berge,
bis weit über den Horizont,
als Riesen und winzige Zwerge,
bilden sie eine massige Front.
Im gelben Licht der Abendsonne,
wechseln Farben in Harmonie,
Tänze der bauschigen Kolonne,
sorgen für Pracht und Phantasie.
Sie formen die schönsten Figuren,
in riesigen Dimensionen,
der Wind ändert ihre Konturen,
und sorgt ständig für Kollisionen.
Dieses oft bizarre Wolkenspiel,
in dem sich Tropfen bewegen,
hat am Ende ein wichtiges Ziel,
die Welt zu...
Horst Rehmann
Lebenszeitraffer
Unter dem Herzen werden wir getragen,
schreiend blicken wir ins Licht der Welt,
können uns nich wehren, nichts erfragen,
sind tatenlos dem Erdendasein eingesellt.
Unsere Eltern lehren uns das Laufen,
vermitteln Charakter und Verstand,
lassen schnellstens uns noch taufen,
unsere Zukunft liegt in Gottes Hand.
Wir werden weise, erleben täglich mehr,
erfahren Kummer, Liebe, Pein und Leid,
der Körper zehrt am Älterwerden sehr,
zum jähen Ende ist es nicht mehr weit.
Viel zu schnell...
Horst Rehmann
Erholsamer Tag
Stahlblauer Himmel, rauschendes Meer,
alte Kiefern im glitzernden Sand,
außer uns zwei, die Bucht menschenleer,
braunweiße Muscheln zieren den Strand.
Wir gehen umschlungen spazieren,
genießen die herrliche Stille,
sehen Vögel am Meer stolzieren,
sind begeistert von der Idylle.
Oft bleiben wir regungslos stehen,
bestaunen die Vielfalt der Natur,
können uns nicht satt daran sehen,
in uns herrscht nur, Faszination pur.
Dann neigt sich der Tag seinem Ende,
die Sonne senkt sich...
Horst Rehmann
Frust
Versunken steh ich in der Dunkelheit,
das Glücksgefühl hat sich verkrochen,
durch Enttäuschungen und Bitterkeit,
wurde längst mein Herz zerbrochen.
Fröhlichkeit hat lange schon ein Ende,
vor mir liegen Frust und Einsamkeit,
auch in Zukunft seh ich keine Wende,
tief im Innern herrscht nur Traurigkeit.
Langeweile ist jetzt mein Begleiter,
Erlebtes hat mich umgeschmissen,
mein Leben gleicht 'ner Hühnerleiter,
von oben bis unten – beschissen.
Horst Rehmann
Phantasie
Phantasie kennt keine Grenzen,
sie zieht wie Wolken übers Land,
zigfach ist sie zu ergänzen,
dehnbar wie ein Gummiband.
Phantasie kennt auch kein Ende,
kreuz und quer läßt sie sich spinnen,
füllen kann man mit ihr Bände,
Erfindungen mit ihr beginnen.
Phantasie heißt breites Denken,
mit Fortschritt geht's sehr steil bergauf,
Phantasie muß man nicht lenken,
man lasse ihr nur freien Lauf
Horst Rehmann
Das Leben
Das Leben ist mal gut, mal schlecht,
kein Mensch soll sich beklagen,
manchmal erscheint es ungerecht,
man soll's mit Fassung tragen.
Mal wird gelacht, mal wird geweint,
mal laut und mal ganz leise,
oftmals allein und auch vereint,
jeder macht's auf seine Weise.
Oft zeigt man Mut, oft Wut und Zorn,
der Mensch hat es im Blute,
trotz allem blickt er gern nach vorn,
und sieht am End das Gute.
Man lebt auf dieser schönen Welt
mal im Glück und mal in Not,
häufig wird man auch...
Horst Rehmann
Plumps
Der Frosch und eine Kröte
still hockten beieinander.
Da sprach der Frosch zur Kröte:
Geh, sei doch nicht so blöde
und spiel mir etwas vor
auf deinem Pfeifenrohr.
Der Frosch auf einem Strunken
war gern dazu bereit
und quakte traumversunken,
von feuchter Liebe trunken,
Quak, quak!
ein rührsam Chansonett:
Mücken summen um mein Bett,
die frechen,
sie sind schon worden sommerfett
und stechen.
Quak, quak!
Nun ist es hohe Zeit,
darin zu ruhn zu zweit,
wir könnten dann die Mucken
vereint...
Heinrich von Reder
Verschiedenes Maß
"Sieh dort", so sprach der Optimist,
"In goldner Frühlingssonne Blitzen
Auf einem Häufchen Pferdemist
In Eintracht sieben Spatzen sitzen.
Wie reich ist doch der Schöpfungsplan,
Und alles muß zum Besten taugen;
Was hier ein Großer abgetan,
Das können sieben Kleine brauchen!"
"Sieh dort hin", sprach der Pessimist,
"Und faß solch Bild dir in Gedanken:
Wie sich um dreckigen Pferdemist
Die sieben ruppigen Vögel zanken.
Das ist des Lebens großer Zug,
Von einem bis zum andern...
Rudolf Presber
Lebensweg
Da
gehst du deinen Weg,
gehst geradeaus,
gehst links,
gehst rechts,
gehst rauf,
gehst runter,
ganz so wie es dir beliebt.
Eines Tages dann
wunderst du dich,
daß alle deine Wege in
immer dieselbe große Straße
münden....
und du beginnst zu ahnen,
daß du die Straße nicht
verlassen kannst.
Es gibt für dich nur diesen Weg,
den du gegangen
und den du bis zum Ende
gehen wirst.
Du kannst deinem
Leben nicht entfliehen.
Manfred Poisel
Ade
Es weiß der Stärkste manchmal nicht,
woher nehmen all die Kraft,
dass man am Ende trotz des Leids
es immer wieder schafft,
"Ade" zu sagen, viele Mal.
Doch "A De" heißt: "Geh zu Gott!"
S'ist Gottes Liebe, die Dich trägt
und diese endet nicht im Tod.
"Ich bin die Liebe, bin das Leben,"
so hör'n wir Gottes Wort.
Die, die gegangen sind, sind fern,
doch nicht für immer fort.
Auch wenn allein magst fühl'n Du Dich,
so bist Du's wahrlich nicht!
Im Herzen wohnen sie mit Gott, der sagt:
"Ich bin...
Susanne Pilastro
Halt mich!
Nachthimmel, hin durch den endlosen Raum
breitet sich dein Kleid
königlich. Deines Gewandes Saum
ist ein Perlengeschmeid.
Und ein Sternlein heißt Erde.
Erde, ich suche dein Ende;
nimmer greifen es meine Hände.
Gewaltige Erde, wie heiße ich? ...
Halt mich! Ich seh rings mit Gewalt
Unendlichkeiten winken.
Halt mich! Ich müßte ohne Halt
als Nichts im All versinken.
Fritz Philippi