Liebesmacht
Wer in sich pflegt den Geist der Liebe
Dem lebt er in der ganzen Welt,
Dem sprüht er nachts aus tausend Sternen
Und tags vom lichten Himmelszelt.
Wer in sich nährt den Geist des Hasses,
Aus dem tritt finster er heraus
Und löscht die Liebe in den Sternen
Und löscht sie in den Sonnen aus.
Aktuelle Zitate
Stillesein und Schweigen muß sein; wo dies Wort vernommen wird, da versteht man es recht. Nun hat sich die Seele mit den Kräften nach außen zerspreitet und zerstreut, in gleichem Maße sind sie schwächer, inwendig ihr Werk zu treiben. Denn jede zerspreitete Kraft ist unvollkommen. Darum: will sie inwendig eine kräftige Wirksamkeit entfalten, so muß sie alle ihre Kräfte wieder heimrufen und sie aus den zerstreuten Dingen heraussammeln in ein inwendiges Wirken.
Meister Eckhart
Die Zeit, die Deiner Schönheit Fäden spann,
Darauf entzückt sich alle Augen richten,
Wird einstmals Dir erscheinen als Tyrann,
Die holde Schöpfung unhold selbst vernichten.
Dem Sommer folgt der frost'ge Winter bald,
Umhüllt mit Schnee die Schönheit und entblättert
Die duft'ge Blume wie den grünen Wald,
Die Säfte stocken, alles steht verwettert.
Dann, bliebe nicht des Sommers Duft zurück
Gefangen in krystall'ner Mauern Innern,
Hin wäre seiner Schönheit Lust und Glück,
Wir hätten nichts, uns...
Friedrich Martin von Bodenstedt