Verstaatlichung
Beschaut man sich die Schreibenden,
Mit Lyrik handeltreibenden,
Die Frauen, die Romane lesenden,
Die Männer, die Epos hegenden,
Die Mädchen, die Sprache verhunzenden,
Die Knaben, die lüstern grunzenden,
Sich selbst vergötternden,
Und andere zerschmetternden,
Die Menge, die babbelnde,
Parnaß umzappelnde:
Dann schreit sogar der Freigesinnte
Nach der Verstaatlichung der Tinte.
Aktuelle Zitate
Wie der Tag mir schleichet,
Ohne dich vollbracht!
Die Natur erbleichet,
Rings um mich wirds Nacht.
Ohne dich hüllt alles
Sich in Schwermut ein,
Und zur öden Wüste
Wird der grünste Hain.
Kommt der Abend endlich
Ohne dich heran,
Lauf ich bang und suche
Dich bergab, bergan.
Hab ich dich verloren,
Bleib ich weinend stehn,
Glaub', in Schmerz versunken,
Langsam zu vergehn.
Wie ich ahnend zittre,
Wenn dein Tritt mir schallt!
Wenn ich dich erblicke,
Wie das Blut mir wallt!
öffnest du die...
Friedrich Wilhelm Gotter