Verloren
Grau sind die Wolken,
gebrochen das Licht,
ich such' eine Perle im Sand.
Die Nacht bricht herein,
das Dunkel verwischt,
verdecket Perle und Band.
Wohl tausend Perlen
liegen umher
beim Mondlicht, im Tau.
Ich such meine Perle,
doch find ich sie nicht,
denn der Tag und die
Wolken sind grau.
Mein Freund bleibt der Wind,
der weht durch mein Haar,
obwohl er Sand trägt zu Hauf.
Er zieht mit den Wolken,
verwischt jede Spur –
meine Perle verlor
ich im Lauf.
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Wenn ein Mensch recht aufrichtig ist, so schadet ihm nicht sowohl das, was er ausspricht, als das, wovon man meint, daß er es verschweigt. Denn niemand glaube an seine Aufrichtigkeit; und daraus, daß er viel sagt, schließt die verdorbene Menge bloß, daß er noch viel mehr zu sagen hat.
Christian Friedrich Hebbel