Zitate
In prächtigen Farben
naht wieder der Sommer.
Der Wind spielt
lächelnd im Haar,
streicht über die Felder,
liebkost deine Wangen.
Du weinst,
weil so schön
es einst war …
In prächtigen Farben
naht wieder der Sommer,
schenkt Blumen
und Wärme und Licht;
Erinnerung wandert
durch Tannenwälder,
die hohen Bäume
sie warten auf
auf dich …
Im Sommer kannst einmal noch
Hitze atmen,
die Liebe, das Sein
und den Tod;
in Farben und Flammen
schlägt alles zusammen –
an diesen Tagen
in Rot.
Ingrid Streicher
Ein Augenblick tiefen Ahnens
Ich sitze im Garten des Sommers.
hab Blumen um mich und Grün,
der Wind liebkost meine Wangen,
ich sehe die Wolken ziehn.
Kein Lärm durchdringt diesen Frieden
des ruhigen Plätzchens hier,
von drüben nur leise Töne –
das Nachbarkind übt Klavier.
Da rieseln die Blätter der Birke
auf einmal zu mir herab,
und goldene Flammenherzen
bedecken ihr moosiges Grab.
Ein Augenblick tiefen Ahnens
erfüllt meine schmerzende Brust:
der Herbst kommt schon früher als morgen.
Ich hab...
Ingrid Streicher
Der Sommer geht
Ende August – und sie ist da,
die erste Herbstzeitlose,
die am Waldrand blüht;
die grünen Blätter werden langsam
rot und gelb und braun.
Kaum noch ein Schmetterling,
der sanft von einer
zu der andern Blume zieht,
kaum noch ein fröhlich Amsellied.
Die Welt wird wieder merkbar leiser,
wenn jetzt der Sommer geht,
ganz sachte geht.
Wenn Nebel kreisen
und wie ein Streicheln dieser Wind
über die Felder und das Haar uns weht.
Wenn nach und nach
der Sommer geht …
Ingrid Streicher