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In Abendglut
Einst auf den Rosen hat mein Blick geruht,
und ihres Zaubers war ich trunken,
für jede Torheit fand ich einen Mut –
bis mir das Wunderreich versunken.
Dann dies und das und immer noch ein Traum ...
Nun ist's schon Abend ... wie wir lehnen
im Garten, häng' ich an der Wölkchen Saum,
an ihrer Glut mit meinem Sehnen.
Als gäb' es noch vor jener ew'gen Nacht,
nach jenen Rosen und den Lenzen,
ein letztes Glück voll ungeheurer Macht
und eine Torheit ohne Grenzen!
Hermann Hango
(Prinzessin:)</em>
Wohl ist sie schön, die Welt! In ihrer Weite
Bewegt sich so viel Gutes hin und her.
Ach, daß es immer nur um einen Schritt
Von uns sich zu entfernen scheint
Und unsre bange Sehnsucht durch das Leben
Auch Schritt vor Schritt bis nach dem Grabe lockt!
So selten ist es, daß die Menschen finden,
Was ihnen doch bestimmt gewesen schien,
So selten, daß sie das behalten, was
Auch einmal die beglückte Hand ergriff!
Es reißt sich los, was erst sich uns ergab,
Wir lassen los, was wir...
Johann Wolfgang von Goethe