Zeit Liebe Zitate (Seite 3)
Bei aller Hektik sollten wir nicht vergessen,
daß Zeit das begrenzteste Mittel ist,
welches wir Menschen zur Verfügung haben,
deshalb sollten wir uns öfter Zeit nehmen;
für die Liebe – denn sie ist das Geheimnis des Lebens!
zum Spielen – dies ist die Freude der Jugend!
zum Träumen – denn dies ist die Wahrung unserer Hoffnung!
zum Lachen – dies ist die Würze des Lebens!, und
zum Arbeiten – denn dies ist der Preis unseres Erfolgs!
Nehmen wir uns einfach Zeit.
Arthur Lassen
Die Zeit geht schnell
Lieb' Vöglein, vor Blüten
Sieht man dich kaum,
Im dämmernd beglühten
Flüsternden Baum;
Wann in Morgenfunken
Sprüh'n Thäler und Quell,
Singst du feuertrunken –
Aber die Zeit geht schnell.
Wie balde muß lassen
Seine Blätter der Wald,
Die Blumen erblassen,
Die Gegend wird alt,
Erstarrt ist im Eise
Der muntere Quell –
Rüst' die Flügel zur Reise;
Denn die Zeit geht schnell.
Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff
Letzte Liebe
Wie an der Neige unserer Zeit
Wir zarter, abergläubischer lieben!
Als Abglanz der Vergänglichkeit
Ist, letzte Liebe, dein Strahl geblieben.
Den halben Himmel deckt die Nacht,
Und nur im Westen schweifen Lichter.
Verweile, verweile, du Abendpracht,
Verstrick mich, Zauber, dicht und dichter.
Mag spärlich das Blut sich regen,
Doch voller Zartheit ist das Herz.
O letzte Liebe, Fluch und Segen
Und Glück und hoffnungsloser Schmerz.
Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew
Ich habe dich so lieb
Ich habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zumut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei - verjährt -
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.
Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.
Ich...
Joachim Ringelnatz
Grundlos zärtlich
Wenn ich dir sage, ich hab dich lieb
wehre dich bitte nicht
zugegeben: wir kennen uns kaum
aber wir haben nicht viel Zeit.
Wenn ich glaube, dich liebzuhaben
dann brauche ich keinen Beweis
daß es wirklich so ist -
was zählt, ist die Möglichkeit.
Du wirst kaum die Gelegenheit haben
die Tiefe meines Gefühls zu überprüfen.
Wenn ich dir sage, ich habe dich lieb
dann laß mich ruhig lügen
wenn es dich freut, nimm es an
und laß mich zärtlich sein.
Für Zärtlichkeit
braucht man keinen...
Jörn Pfennig
Kurz ist der Mai
Herzblatt am Lindenbaum,
Du grüner Maientraum,
Es sang die Nachtigall
Ihren süßen Schall;
Sang Liebe, sang Leide,
Sang Freud und sang Leid,
Lang ist das Leben,
Aber kurz die Maienzeit.
Schöne Zeit ist längst vorbei
Welk ist der grüne Mai,
Nachtigall singt nicht mehr,
Der Lindenbaum steht leer;
Aus Liebe ward Leide,
Aus Liebe ward Leid,
Lang ist das Leben,
Aber kurz die Maienzeit.
Will in den Garten gehn,
Wo die letzten Rosen stehn,
Aber o weh, o weh,
Da liegt der...
Hermann Löns
Der neue Mann
Hast mich aufgefangen,
als ich mußte um mein Ego bangen,
hast mit lieben angefangen,
das ich bald war in Deinem Bann gefangen.
Hast mir die Liebe geschworen,
sagtest,
Du wirst durch mich neu geboren,
hast mich und die Liebe gepflegt,
gehegt,
sie durch viel Zärtlichkeit,
auch in mir erregt.
Und doch habe ich Angst vor der Zeit,
das die Liebe wieder geht,
und nur bleibt das Leid.
Sag' mir das alles so bleibt,
am liebsten für die Ewigkeit.
Alexandra Kluxen
Nur die Lieb' ist wahres Leben,
Hier und dort nur Seligkeit.
Was soll Wünschen, Hoffen, Streben,
Wenn's die Liebe nicht geweiht?
Nur die Lieb' ist wahres Leben,
Kennt und mißt nicht Zeit und Raum;
Sind wir treu ihr ganz ergeben,
Wird um uns die Welt ein Traum.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Ich gehe langsam in den Laubengängen und zwischen den Wiesen hin und kann den Fuß auf keine Stelle setzen, die nicht vor langer, langer Zeit, oder vor einer noch nicht fernen, ein mir teurer Mensch betreten hat. Sie alle haben den dankbaren, fruchtbaren Boden unserer Heimat geliebt, und wenn ich über ihn hinschreite, umgeben sie mich, die Erbin dieser Liebe, sie mir ins Dasein, ich ihnen in den Tod getreu. Die Erinnerung knüpft ihre feinen, starken Fäden, tragt mir liebe Bilder, liebe Worte zu.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Wohl rief ich sanft dich an mein Herz,
Doch blieben meine Arme leer;
Der Stimme Zauber, der du sonst
Nie widerstandest, galt nicht mehr.
Was jetzt dein Leben füllen wird,
Wohin du gehst, wohin du irrst,
Ich weiß es nicht; ich weiß allein,
Daß du mir nie mehr lächeln wirst.
Doch kommt erst jene stille Zeit,
Wo uns das Leben läßt allein,
Dann wird, wie in der Jugend einst,
Nur meine Liebe bei dir sein.
Dann wird, was jetzt geschehen mag,
Wie Schatten dir vorübergehn,
Und nur die Zeit, die nun...
Theodor Storm