Wichtig Zitate (Seite 8)
In Silber kleidet sich's, in Gold,
in Perl' und Diamant, wenn ihr wollt;
es geht, doch geht es nicht auf Füßen,
und wenn es steht, wird dich's verdrießen;
es spricht nicht leicht, doch deutet's fein,
es hat zwei goldene Fingerlein,
und wenn es auf Verlangen dir
laut, was es weiß, allzeit bekennt,
so ist schon vornehm Tier,
es ist gleichsam ein Repetent.
Kurz, wer's erfand, der hat ein Tüchtiges
in dieses Ding hinein
geheimnisset und ließ Wichtiges
der Menschheit angedeihn.
Eduard Mörike
Liebe Co-Senioren!
Wir sind wichtige und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft!
Wir haben mehr Werte als die jüngere Generation:
Wir haben Energie – im Herzen
Wir haben Kohle – in der Tasche
Wir haben Silber – im Haar.
Wir haben Gold – im Mund.
Wir haben Steine – in der Galle.
Wir haben Blei – in den Füßen
Und wir liefern ausreichend Natur-Gas!
Willy Meurer
Heut' läßt man Lesben und die Schwulen
um ihresgleichen offen buhlen
und sagt ganz logisch - und auch richtig,
es sei für alle Menschen wichtig,
was die Natur ihnen gegeben,
im ganzen Umfang auszuleben!
Mich selbst hat's nie dorthin getrieben:
Ich bin heterosexuell geblieben
Doch wenn Menschenrechte zählen,
dann soll doch jeder Mensch frei wählen,
wen er zu seinem Partner macht -
im Tagesleben und bei Nacht!
Der Staat hat - sollten wir verbuchen -
in fremden Betten nichts zu...
Willy Meurer
Das Fingerring System
Du musst nur einen Finger nehmen
und dich furchtbar wichtig geben.
Dann mit viel Effekt,
zeigen auf ein Schaff-Objekt.
Und nun kommt es darauf an,
wer denn was am besten kann.
Schaust die Opfern an und sagst,
du machst dies und du machst das.
Ist dir dieses Ding geglückt,
lehnst du dich entspannt zurück.
Und lässt deine Muskeln schlaffen,
denkst, lass mir, lass mich, lass andre schaffen.
Horst Reiner Menzel
Wutgedicht
Was störet oftmals Bürgers Sinn,
wenn nach viel Arbeit kein Gewinn,
Politik nur Unsinn hat bestimmt,
und allzu schlecht die Menschen sind.
In dieser Talkshowrepublik
werden die Uhren auf null gedreht,
wichtiges wird zurückgestellt,
denn es fehlt wieder Mal am Geld.
Der Gute eifert und will alles geben,
so dass es seine Ordnung hat im Leben,
doch wo der Egoismus triumphiert,
leider auch kein Altruismus existiert.
Horst Reiner Menzel
Wie jedes Jahr
Seit Tagen hängt ein süßer Duft
von frischem Backwerk in der Luft.
Die Stadt erstrahlt im Lichterkleid,
wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit.
Im Ofen gart der Festtagsbraten,
er wird auch diesmal gut geraten.
Das Haus, es glänzt vor Sauberkeit,
wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit.
An viele Leute muß man denken,
um schöne Sachen herzuschenken.
Die Päckchen liegen schon bereit,
wie jedes Jahr zur Weihnachtszeit.
Doch wichtiger als alle Gaben,
ist Glücklichsein am...
Poldi Lembcke
Heute
Heute ist ein neuer Tag.
Ich kann ihn verschwenden oder nutzen.
Was ich heute tue, ist wichtig,
denn ich tausche einen Tag meines Lebens dafür ein.
Morgen wird dieser Tag für immer vergangen sein.
Er läßt mir das zurück, was ich aus ihm gemacht habe.
Es soll ein Fortschritt sein: Ich will weiter.
Es soll Erfolg bedeuten:
Ich will heute abend mit Genugtuung rückblicken können,
damit ich den hohen Preis nicht bereuen muß,
den ich gezahlt habe.
Denn die Zukunft ist nur eine Kette von...
Arthur Lassen
Wann fängt Weihnachten an?
Wenn der Schwache
dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke
die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt
und begreift
was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird
und das Laute still,
wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige
wichtig und groß,
wenn mitten im Dunkel
ein winzig Licht Geborgenheit,
helles Leben verspricht,
und du zögerst nicht,
sondern du gehst so wie du...
Rolf Krenzer
Die Liebe begann im Monat März,
Wo mir erkrankte Sinn und Herz.
Doch als der Mai, der grüne, kam:
Ein Ende all mein Trauern nahm.
Es war am Nachmittag um Drei
Wohl auf der Moosbank der Einsiedelei,
Die hinter der Linde liegt versteckt,
Da hab ich ihr mein Herz entdeckt.
Die Blumen dufteten. Im Baum
Die Nachtigall sang, doch hörten wir kaum
Ein einziges Wort von ihrem Gesinge,
Wir hatten zu reden viel wichtige Dinge.
Wir schwuren uns Treue bis in den Tod.
Die Stunden schwanden, das...
Heinrich Heine
Publikum
Das Publikum ist eine einfache Frau,
Bourgeoishaft, eitel und wichtig,
Und folgt man, wenn sie spricht, genau,
So spricht sie nicht mal richtig.
Eine einfache Frau, doch rosig und frisch,
Und ihre Juwelen blitzen,
Und sie lacht und führt einen guten Tisch,
Und es möchte sie jeder besitzen.
Theodor Fontane
Mit der Zeit
Am Anfang
hatten wir immer
viel Zeit füreinander,
nahmen wir uns immer
viel Zeit für Unfug und Späße,
für Wichtiges und Überflüssiges,
für herzerfrischende Annäherungen,
für spontane Einfälle
und ausgefallene Wünsche.
Mit der Zeit aber
wurde das Zeithaben seltener,
wir wollten keine Zeit
verlieren.
Und so verloren wir uns
mit der Zeit
immer mehr aus den Augen,
aus den Gedanken
und aus dem Herzen.
Ernst Ferstl