Was Ist Leben Zitate (Seite 10)
Das Schöne bewundern,
Das Wahre behüten,
Das Edle verehren,
Das Gute beschließen;
Es führet den Menschen,
Im Leben zu Zielen,
Im Handeln zum Rechten,
Im Fühlen zum Frieden,
Im Denken zum Lichte;
Und lehret ihn vertrauen
Auf göttliches Walten
In allem, was ist:
Im Weltenall,
Im Seelengrund.
Rudolf Steiner
Ich drehe mich im Kreis
werde verrückt;
verrückt in einer Wahnsinnswelt.
Ganz simpel, möchte ich dich
einfach nur in die Arme nehmen
und unsere Liebe leben lassen.
Und doch seh ich die schwarze Wolke,
die mit unserer Liebe
wie Phönix aus der Asche aufersteht.
Ein graues Nichts,
das unsere Vereinigung immer wieder verhindert.
Wer oder was ist dieses graue Nichts?
Irina Rauthmann
Nachtlied
Quellende, schwellende Nacht,
Voll von Lichtern und Sternen:
In den ewigen Fernen,
Sage, was ist da erwacht!
Herz in der Brust wird beengt,
Steigendes, neigendes Leben,
Riesenhaft fühle ich's weben,
Welches das meine verdrängt.
Schlaf, da nahst du dich leis,
Wie dem Kinde die Amme,
Und um die dürftige Flamme
Ziehst du den schützenden Kreis.
Christian Friedrich Hebbel
Vom Vater hab ich die Statur,
Des Lebens ernstes Führen,
Vom Mütterchen die Frohnatur
Und Lust zu fabulieren.
Urahnherr war der Schönsten hold,
Das spukt so hin und wieder;
Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,
Das zuckt wohl durch die Glieder.
Sind nun die Elemente nicht
Aus dem Komplex zu trennen,
Was ist denn an dem ganzen Wicht
Original zu nennen?
Johann Wolfgang von Goethe
An die Damen
Es segne euch der Himmel,
Ihr würdige Schönen!
Seid ewig die Wonne
Der Jungen und Alten!
Seid ewig, wie heute,
Das Labsal der Männer!
Ihr laßt euch nur sehen,
So hüpfen schon Herzen.
Ihr zwinget die Alten
Zu Jünglingsgeberden.
Ihr labet die Jungen.
Was ist doch ein Leben,
Das ihr nicht versüßet?
Befragt nur die Männer.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Ihr grünen Blätter in den Wäldern,
bewegt und regt euch doch mit mir!
Ihr schwankenden Gräser in den Feldern,
ihr Blumen, laßt doch eure Zier
zu Gottes Ruhm belebet sein,
und stimmet lieblich mit mir ein.
Ach alles, alles was ein Leben
und einen Odem in sich hat,
soll sich mir zum Gehilfen geben;
denn mein Vermögen ist zu matt,
die großen Wunder zu erhöhn,
die allenthalben um mich stehn…
Johann Friedrich Fischart
Seltsame Ahnungen: Als ob ich das, was ich leben soll, noch gar nicht begonnen hätte. Als ob da noch etwas völlig anderes käme, über das ich bisher noch nie nachgedacht habe. Weit entfernt von meinen Wünschen, Zielen und Planungen. Und auch das Gefühl, als wäre es schon sehr nah. Ist es eine Ahnung oder wieder nur ein Wunsch?
Irina Rauthmann