Was Ist Leben Zitate (Seite 13)
Leben
Sag' nicht vom Leben, daß ein Glück es sei.
Auch nicht ein Unglück oder eine Last;
Wenn du es sagst, bist du in dir nicht frei
Und weißt noch nicht, was du am Leben hast.
Das Leben, das in Wahrheit so zu nennen,
Ist eine Arbeit, die dir aufgegeben;
Als solche wag' es freudig zu erkennen,
Um dich zum Meister würdig zu erheben.
Den Meister macht auch hier die Übung nur,
Die treue Übung, die die Kraft dir mehrt,
Und Tag für Tag auf ihrer sichern Spur
Freundlich das Rechte recht dich...
Julius Hammer
Was erwarte ich?
Advent ist Erwartung
Aber was erwarte ich?
Welche Gedanken bewegen mich?
Glaube ich noch
An das, was schon lange
In meinem Inneren
Verschüttet zu sein scheint?
Habe ich meine Träume
Meine geheime Sehnsucht
Nach Originalität
Nach Entfaltung meines Lebens
Schon aufgegeben?
Erwarte ich noch
Dass sich etwas Unfassbares
Wunderbares
In meinem Leben ereignet?
Advent – heißt:
In Erwartung
Gerades dieses
»Unmöglichen« zu sein
Gudrun Kropp
Was wird mir jede Stunde so bang? –
Das Leben ist kurz, der Tag ist lang.
Und immer sehnt sich fort das Herz,
Ich weiß nicht recht, ob himmelwärts;
Fort aber will es hin und hin
Und möchte vor sich selber fliehn.
Und fliegt es an der Liebsten Brust,
Da ruht's im Himmel unbewußt;
Der Lebestrudel reißt es fort,
Und immer hängt's an einem Ort;
Was es gewollt, was es verlor,
...
Johann Wolfgang von Goethe
Was nennt ihr Leben?
Das alltägliche Geschäft des Daseins,
Sommer, Herbst und Winter.
Und wieder Frühling kommen sehn,
und wieder die Blumen morgen welken sehn,
die gestern in bunter Frische glühten?
Wenn die Jugend hinweggeschäumt ist,
mit gelieh'ner Glut den trägen Lauf des greisen Blutes zu spornen?
Das wär's allein, was uns die süße Mühe des Atmens wert macht?
Nein, mein Freund, es ist ein anderes.
Es ist der stille Blick,
den wir zurück in's Herz tun
– wenn wir dort ein trauliches...
Michael Beer
Was für einen winzig kleinen Teil machen im Leben eines Menschen seine Taten und Worte aus! Sein wahres Leben spielt sich im Kopf ab und ist niemandem bekannt außer ihm selbst. Die Mühle des Gehirns mahlt den ganzen Tag, und seine Gedanken, nicht das andere, sind seine Geschichte. Sie bilden sein Leben, und man kann sie nicht aufschreiben. Jeder Tag würde ein ganzes Buch mit 80 000 Wörtern füllen – 365 Bände im Jahr. Biographien sind nichts als die Kleider und Knöpfe eines Menschen – seine...
Mark Twain
Was aber ist dieses Leben, das uns in jedem Augenblick entrinnt und das wir so leicht mit Bitterkeit füllen? Eine Qual, wenn wir leiden, ein Rausch, wenn wir glücklich sind; und immer Leben, Leben, das wir verschwenden, das wir hingeben, das nie mehr wiederkehrt, das alles mit sich nimmt; alles, sogar die Liebe.
Constance de Salm
Was hier der Mensch, die Völker leiden,
Verschuldet ist es oft, und Prüfung wird's,
Doch steht ein Ziel. Die letzte schönste Kraft,
Die lange schlummert, unerkannt und still,
Im innersten des Lebens - sie erwacht,
Sie wird sich inne, wenn das Feindliche
Sich nah' und näher drängt; dann wird die Glut,
Die uns Verbrechen schien, ein mildes Licht,
Ein Morgenrot, es blüht im neuen Leben,
Besonnen, hell und reif in schönster Kraft
Aus der Bedrängnis göttergleich empor.
Die Prüfung weicht, und in...
Karl Heinrich Grumbach
Was mir Bach ist? Ein Tröster. Er gibt mir den Glauben, daß in der Kunst wie im Leben das wahrhaft Wahre nicht ignoriert und nicht unterdrückt werden kann, auch keiner Menschenhilfe bedarf, sondern sich durch seine eigene Kraft durchsetzt, wenn seine Zeit gekommen. Dieses Glaubens bedürfen wir, um zu leben. Er hatte ihn.
Albert Schweitzer