Was Ist Ein Zitate (Seite 43)
Es tritt so mancher an ein Werk heran, mit der Absicht, sich ein Urteil darüber zu bilden. Dies ist ein töricht Unterfangen, denn eben dadurch, daß er sich bemüht, sich über alles, was er empfindet, sofort Rechenschaft zu geben, reißt er sich stets vom Zauber los, der ihn umfangen will — und sein Urteil wird kalt.
Rainer Maria Rilke
Die Natur ist eine maßlose Verschwenderin. Was die Menschheit im Laufe eines einzigen Frühlings zusammen liebt, könnte ausreichen, die Bevölkerung der Erde um ein Vielfaches zu vermehren. Und doch sind die Volkswirtschafts-Professoren unzufrieden. Da die Natur überall nur mit ganz geringem Nutzen zu arbeiten pflegt, muß man eben den Umsatz erhöhen. Es wird also immer noch nicht genug geliebt.
Carl Hagemann
Die Durchschnittsliebenswürdigkeit ist ein Nichts im Vergleich zu »Wohlwollen«. Das Wort sieht nach gar nichts aus, umschließt aber eine Welt. Es gehört ganz unter die feinen Sachen, wie Demut, Reue, Vergeben- und Vergessenkönnen, Beichtbedürfnis. Aber was besitzt die Welt von diesen Extraartikeln! Immer ein Quäntchen auf 100 Pfund Kommißbrot.
Theodor Fontane
Das einzige, was wir mit Sicherheit als unser Eigentum beanspruchen dürfen, das höchste Gut, was uns keine Macht der Welt rauben kann und was uns wie kein anderes auf die Dauer zu beglücken vermag, das ist eine reine Gesinnung, die ihren Ausdruck findet in gewissenhafter Pflichterfüllung.
Max Karl Ernst Ludwig Planck
Es ist ein Start in eine neue kulturelle Ära, und ich freue mich, sie erleben zu können, denn das jetzige Jahrzehnt zählt mit Sicherheit zu den spannendsten, interessantesten Dezennien unserer Zeit. Aber auch hier gilt die Kehrseite der Medaille des chinesischen Sprichwortes, das besagt: Mögest du in interessanten Zeiten leben. Denn interessante Zeiten sind einerseits eine Chance, aber auch von unendlichen Gefahren umgeben. (Auf die Frage: Was bedeutet der Begriff Information-Highway für Sie...
Hannes Leopoldseder
Nach dem Sieg gegen Valencia spielte das Finale von 1999 plötzlich keine Rolle mehr in meinem Inneren. Was bleibt, ist eine sehr wichtige Lebenserfahrung. Vielleicht eine der wichtigsten Erfahrungen in meiner Sportlerkarriere. Sie war gleichzusetzen mit einem gewissen Wendepunkt in meiner Karriere. Es war einschneidend für mich, auch so eine Niederlage zu erleben. Bis zu dem Spiel gegen Manchester United dachte ich noch, Finalniederlagen mit mir, das kann doch nicht passieren.
Oliver Kahn
Magna ist eine ausländische Firma, und aus unverständlichen Gründen hat der Steirer seinerzeit Steyr-Daimler-Puch übernehmen können, viel zu billig, ohne daß es ein ordentliches Verfahren gegeben hätte. Er hat es filetiert und was er behalten hat, hat ihn nichts gekostet, unter dem Strich hat er es geschenkt bekommen. Bis heute ein unaufgeklärtes Kuriosum.
Hannes Androsch
Von des Turmes höchster Spitze
Schau' ich in die Welt herein,
Schaue auf erhab'nem Sitze
In das Treiben der Partein.
Und die Katzenaugen sehen,
Und die Katzenseele lacht,
Wie das Völklein der Pygmäen
Unten dumme Sachen macht.
Doch was nützt's? ich kann den Haufen
Nicht auf meinen Standpunkt ziehn,
Und so laß ich ihn denn laufen,
's ist wahrhaft nicht schad' um ihn.
Menschentun ist ein Verkehrtes,
Menschentun ist Ach und Krach;
Im Bewußtsein seines Wertes
Sitzt der Kater auf dem...
Joseph Victor von Scheffel
Verschiedenes Maß
"Sieh dort", so sprach der Optimist,
"In goldner Frühlingssonne Blitzen
Auf einem Häufchen Pferdemist
In Eintracht sieben Spatzen sitzen.
Wie reich ist doch der Schöpfungsplan,
Und alles muß zum Besten taugen;
Was hier ein Großer abgetan,
Das können sieben Kleine brauchen!"
"Sieh dort hin", sprach der Pessimist,
"Und faß solch Bild dir in Gedanken:
Wie sich um dreckigen Pferdemist
Die sieben ruppigen Vögel zanken.
Das ist des Lebens großer Zug,
Von einem bis zum andern...
Rudolf Presber
Nur zu!
Schön prangt im Silbertau die junge Rose,
Den ihr der Morgen in den Busen rollte,
Sie blüht als ob sie nie verblühen wollte
Und ahnet nichts vom letzten Blumenlose.
Der Adler schwebt hinan ins Grenzenlose,
Sein Auge trinkt sich voll von sprühndem Golde;
Er ist der Tor nicht, daß er fragen sollte,
Ob er das Haupt nicht an die Wölbung stoße.
Mag denn der Jugend Blume uns verbleichen,
Noch glänzet sie und reizt unwiderstehlich;
Wer will zu früh so süßem Trug entsagen?
Und Liebe, darf sie...
Eduard Mörike