Verwirrende Zitate
Verwirrende Lehre zu verwirrtem Handel waltet über die Welt, und ich habe nichts angelegentlicher zu tun, als dasjenige, was an mir ist und geblieben ist, womöglich zu steigern und meine Eigentümlichkeiten läuternd zu steigern, wie Sie es, würdiger Freund, auf Ihrer Burg ja auch bewerkstelligen.
Johann Wolfgang von Goethe
Schlafe! Die Erde wird milder.
Warte, der Traum tritt schon ein.
Blühen werden die Bilder
Des Traumes in sanfterem Schein.
Wissen wir je von Gefährten,
Sind sie nicht Trugbild zuletzt?
Sind wir erfüllt vom Begehrten,
Das uns so müde gehetzt?
Wähntest du Dasein, das eben
Dich noch verwirrend bedrängt?
Traum wird das wahre dir weben.
Schleier des Schlafes sich senkt.
Glanz der Gefühle wird steigen,
Die uns im Leben erstarrt:
Ferne und freundlicher Reigen,
Heimat und heldische Fahrt.
Die wir im...
Fred von Zollikofer
Regen in der Dämmerung
Der wandernde Wind auf den Wegen
War angefüllt mit süßem Laut,
Der dämmernde rieselnde Regen
War mit Verlangen feucht betaut.
Das rinnende rauschende Wasser
Berauschte verwirrend die Stimmen
Der Träume, die blasser und blasser
Im schwebenden Nebel verschwimmen.
Der Wind in den wehenden Weiden,
Am Wasser der wandernde Wind,
Berauschte die sehnenden Leiden,
Die in der Dämmerung sind.
Der Weg im dämmernden Wehen,
Er führte zu keinem Ziel,
Doch war er gut zu gehen
Im...
Hugo von Hofmannsthal
Am Kamin
Die Glut erlischt. Schon halb im Dunkel
sieht man ein dünnes Flämmchen lohn.
So schlägt mit den lasuren Flügeln
Ein Falter auf dem Purpurmohn.
Verwirrend bunte Wesen treiben,
Den müden Blick sie lockend narrn;
Gesichter, die ein Rätsel bleiben,
Fremd aus der grauen Asche starrn.
Vergangnes Glück, vergangne Trauer
Vereint und zärtlich wiederkehrt,
Die Seele lügt, daß ihr nichts gölte,
Was sie am schmerzlichsten entbehrt.
Afanassi Afanassjewitsch Fet
Wer sind jene, die behaupten, die Welt sei alt geworden? Ich glaube es ihnen wohl. Ehrgeiz, Ruhmsucht, Liebe, alle Leidenschaften sind nicht mehr so stürmisch wie in früheren Tagen, nicht mehr so laut und verwirrend. Aber nicht, weil vielleicht ihre Kraft abgenommem hat, nein, weil man sie ableugnet, weil man sie auf Schritt und Tritt bekämpft, weil man uns beigebracht hat, sich ihrer zu schämen.
Und so gleicht heute die Welt einem Greis, der alle Lust der Jugend in sich trägt, sie aber vor...
Luc de Clapiers Vauvenargues
Im allgemeinen sollte man wissen, was man denkt, bevor man sagt, was man gemeint hat. Verwirrend ist, daß manche etwas sagen, was sie zu wissen glauben, und sich nichts dabei denken. Wieder andere wissen nichts, behaupten aber, sie hätten sich dabei etwas gedacht, wenn sie etwas gesagt haben. Am Schlimmsten sind jene, die das Gegenteil von dem glauben, was sie sagen, meinen aber, sie wüßten, was sie gedacht haben.
Claudio Michele Mancini
In aller Tätigkeit darfst du nie unpersönliche Energie, Ausführungsorgan irgendeiner Sache, Beauftragter der Gesellschaft sein, sondern du mußt dich in allem mit deiner persönlichen Sittlichkeit auseinandersetzen, so unbequem, so verwirrend es für dich ist, und versuchen, in allem, was du tun mußt, nach der Menschlichkeit zu verfahren und die Verantwortung für das Los, das du einem andern Menschen bereitest, zu tragen.
Albert Schweitzer