Tränen Zitate (Seite 14)
Schlaf' süß, mein Lieb!
Schlaf' süß, mein Lieb! – ich wache fern
Und bete nun zu Gott dem Herrn
Hinauf für dich um Frieden.
Ach, daß es dir
Nicht geh' wie mir,
Seitdem wir sind geschieden!
Kann ohne dich mich nicht mehr freu'n,
Und Tag und Nacht gedenk' ich dein
Mit ewig neuem Sehnen;
Hab' jede Lust
Der frohen Brust
Schon längst erstickt in Tränen.
Und sollt' ich nie dich wiederseh'n,
Ja, sollt' mir solch' ein Leid gescheh'n,
Es würd' den Tod mir geben.
Du bist mein Herz!
Mein Glück, mein...
Johann Meyer
Ich denke dein
Ich denke dein,
Wenn durch den Hain
Der Nachtigallen
Akkorde schallen!
Wann denkst du mein?
Ich denke dein
Im Dämmerschein
Der Abendhelle
Am Schattenquelle!
Wo denkst du mein?
Ich denke dein
Mit süßer Pein
Mit bangem Sehnen
Und heißen Tränen!
Wie denkst du mein?
O denke mein,
Bis zum Verein
Auf besserm Sterne!
In jeder Ferne
Denk ich nur dein.
Friedrich von Matthisson
ein Jahr älter
ein Jahr dazugelegt –
vielleicht ein bißchen weiser geworden
vielleicht
ein paar Fehler mehr gemacht
Angst
hatte ich oft
manchmal auch den persönlichen Mut
manchmal habe ich sicher
viel zu laut gelacht
und viel zu oft
die Tränen hinuntergeschluckt
viel zu wenig umarmt
viel zu wenig stillgestanden
und zugehört
viel zu wenig vertraut!
trotz alledem – nun
ein Jahr älter
Anke Maggauer-Kirsche
zurück ins Meer
ich muß dich umarmen
mich dir zärtlich hingeben
wie sanft du mich wiegst
wie stark deine Arme mich tragen
doch deine Küsse sind harte Tränen
ich gehe nicht mehr so leicht
dem Ufer zu
das Meer
unwiederbringliche
Wellen
die sich erheben
die mich zähmen
unaufhörlich
wohin geht das Meer
wenn es mich verläßt
manchmal kann ich nicht atmen
kann ich mich nicht erinnern
Anke Maggauer-Kirsche
Des Mädchens Lied
Schaust du mir so innig
In das Aug' hinein,
Sprichst du, ewig bin ich,
Meine Liebe, dein;
Muß ich dir erscheinen
Als ein töricht Blut;
Laß mich dann nur weinen,
Weinen tut so gut.
Fragst du, welch ein Leiden
Mich zu Tränen zwingt?
Kann's die Harfe meiden,
Daß, berührt, sie klingt?
Wie der Klang erscheinen
Muß, der in ihr ruht, –
Sieh, so muß ich weinen;
Weinen tut so gut.
Otto Ludwig
Blick in den Strom
Sahst du ein Glück vorübergehn,
das nie sich wiederfindet,
Ist's gut in einen Strom zu sehn,
wo alles wogt und schwindet.
O, starre nur hinein, hinein;
Du wirst es leichter missen,
Was dir, und soll’s dein Liebstes sein,
Vom Herzen ward gerissen.
Blick unverwand hinab zum Fluß,
Bis deine Tränen fallen,
Und sieh durch ihren warmen Guß
Die Flut hinunterwallen.
Hinträumend wird Vergessenheit
Des Herzens Wunde schließen;
Die Seele sieht mit ihrem Leid
Sich selbst...
Nikolaus Lenau
Ich kann als Wandrer durch die Welt nur treiben,
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Nach meinem Sinn nur lesen oder schreiben –
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Die Hände hab’ ich vors Gesicht geschlagen,
Die Tränen fließen stets bei meinen Klagen,
Die Fehler sehe ich, die in mir lagen,
Ich fand ja keinen Freund, es ward schon Abend.
Das Fundament der Welt ist wüst, o Not!
Das Korn ist aufgebraucht, es gibt kein Brot,
Weh diesem Leben, das hingeht zum Tod!
Ich fand...
Kul Himmet
Das Sehnen
Wehmut, die mich hüllt,
Welche Gottheit stillt
Mein unendlich Sehnen!
Die ihr meine Wimper näßt,
Namenlosen Gram entpreßt,
Fließet, fließet Tränen!
Mond, der lieb und traut
In mein Fenster schaut,
Sage, was mir fehle!
Sterne, die ihr droben blinkt,
Holden Gruß mir freundlich winkt,
nennt mir, was mich quäle!
In die Ferne strebt,
Wie auf Flügeln schwebt
Mein erhöhtes Wesen.
Fremder Zug, geheime Kraft,
Namenlose Leidenschaft,
Laß, ach laß genesen!
Ludwig Gotthard (auch Ludwig Theobul) Kosegarten
Soll ich kleine Lieder singen,
Wie ich oftmals tat?
Sonne schon und Nachtigallenschwingen
Naht.
Unterm Schnee die Quellen rauschen
Schon dem Frühling zu.
Laß uns lächeln, laß uns lauschen!
Du!
Rinnt nicht auch in deinen Tränen
Schon der Mai?
Liebend Berge sich an Berge lehnen.
Sei!
Eine Tanne steht im jungen Triebe,
Wo der Marder schlich.
Winter wankt. Die Föhne stürmen. Liebe
Mich!
Klabund