Traurig Zitate
Traurig geht der Bösewicht durch's Leben;
Sein Genuß ist ein verwirrter Traum,
Seine Hoffnung eine welke Blume,
Seine Freude ein entlaubter Baum.
Düster steht er unter Gottes Sternen,
Ach, sein Herz hat keine Freudigkeit,
Schauernd blickt er nach dem Ziel des Lebens
Und erschrickt vor seiner Ewigkeit.
Johann Heinrich Witschel
Trauriges Lied
Sie wuchsen auf und waren jung
Und liefen Hand in Hand,
Und eines Abends, keiner weiß,
Da hob ein Stern mit Neigen leis
Ein Goldgespinste los –
Sie sanken nieder glanzumspannt
Und sanken tief in Traumes Schoß
Mit langer leiser Liebkosung.
Und wachten auf im Wunderwald
Und liefen Hand in Hand,
Und eines Abends, keiner denkt,
Da ward aus seiner Bahn gelenkt
Der Stern zu anderm Ort –
Sie fanden alles unbekannt
Und irrten um, der da, der dort,
Geworden leer und alt.
Ernst Pfeiffer