Sonne Zitate (Seite 16)
Herbstbild
Der Herbst färbt nun den Blätterwald,
mit kunterbunten Farben,
und wenn die Sonne dazu strahlt,
wirkt er schon fast erhaben.
Sein Braun und Gelb und Violett,
gehüllt in Nebelschwaden,
erinnern an ein Himmelbett,
inmitten von Arkaden.
Wenn frischer Raureif es dann ziert,
durch Glitzern noch veredelt,
dann ist das Bild perfekt kreiert
und wird vom Wind umwirbelt.
Horst Rehmann
Rollenspiel
Wie ein Clown komm ich mir oft vor,
ziehe im Kreis meine Wege,
nehme alles hin mit Humor,
in meiner Daseinsmanege.
Ich spiele brav meine Rolle,
mit Tränen im fahlen Gesicht,
hab den Leib unter Kontrolle,
obwohl mein Herz langsam zerbricht.
Man sieht mich ständig nur lachen,
erkennt nicht den Funken der Not,
ich mach die tollkühnsten Sachen,
doch innerlich bin ich längst tot.
Selbst wenn ich zu Boden falle,
allein nicht mehr aufstehen kann,
klatschen die Zuschauer alle,
rufen...
Horst Rehmann
Hallo Leben
Hallo Leben, was machst Du mit mir,
warum lässt Du mich weinen,
steh ich abseits in Deinem Revier,
kann dort die Sonne nicht scheinen?
Längst weißt Du von meinen Sorgen,
meinem Schmerz in der Seele,
gibt es für mich nicht den Morgen,
an dem ich mich nicht mehr quäle?
Ich muss mich ständig nur grämen,
finde des Nachts keinen Schlaf,
soll ich mich dafür noch schämen,
gibt es denn nichts, das ich darf?
Hallo Leben, zeig mir mal das Licht,
lass mich nicht immer allein,
ich denke, es...
Horst Rehmann
Mein Wunschkartenhaus
Die Sonne geht unter,
ich spaziere am Strand,
der Westwind weht munter,
über Wasser und Land.
Eine Möwe kreischt schrill,
fliegt direkt auf mich zu,
dreht dann ab – es wird still –
in meinem Kopf kreist – Du.
Gerne denk ich zurück,
an die Traumzeit mit Dir,
als wir schwebten im Glück,
voller Lust, voller Gier.
Jetzt fühl ich mich einsam,
mein Herz ist zerrissen,
mein Wunsch ist – gemeinsam,
die Fahnen neu hissen.
Doch dies bleibt nur Sehnsucht,
ein ständiges Hoffen,
ein...
Horst Rehmann
Du bist ein Gedicht
Dein Lächeln ist zauberhaft,
verschenkt Energie,
Worte von dir geben Kraft,
klingen wie Poesie.
Auch der Glanz deiner Augen,
verspricht Harmonie,
kann die Herzen ansaugen,
wie der Held Sympathie.
Deine Lippen sind zärtlich,
küssen die Seele,
deine Anmut ist göttlich,
wie Wein in der Kehle.
So wie das Licht der Sonne,
strahlt hell dein Gesicht,
darum sag ich's mit Wonne,
du bist ein Gedicht.
Horst Rehmann
Im Dämmerlicht
Die Sonne sinkt am Horizont,
kalter Wind bläst aus Nordwest,
Wellen türmen sich als Front,
zu einem gischtbedeckten Fest.
Felsen ragen aus dem Meer,
lassen sich durch nichts bewegen,
trotzen Neptuns feuchtem Heer,
stehen fest wie Kampfstrategen.
In dieser Elemente Macht,
seh ich dich an im Dämmerlicht,
bei dieser schaurig schönen Pracht,
sag ich ganz leis: Ich liebe dich.
So wie der Fels in wilder Flut,
werden wir die Welt begeistern,
mit uns'rer Herzen heißer Glut,
des...
Horst Rehmann
Wonnemonat Mai
Das Schönste von dem langen Jahr,
ist doch der Wonnemonat Mai,
es werden tausend Träume wahr,
der Mensch fühlt sich so richtig frei.
Vergessen ist die Winterzeit,
die Kälte und der tiefe Schnee,
im Land macht sich die Sonne breit,
man tummelt sich am Badesee.
Es sprießt und wächst das zarte Grün,
der Himmel strahlt im schönsten Blau,
so manches Herz beginnt zu glüh'n,
schon bei der ersten Partnerschau.
Den Namen trägt der Mai zu recht,
das "M" steht da für "Majestätisch",
das...
Horst Rehmann
Erholsamer Tag
Stahlblauer Himmel, rauschendes Meer,
alte Kiefern im glitzernden Sand,
außer uns zwei, die Bucht menschenleer,
braunweiße Muscheln zieren den Strand.
Wir gehen umschlungen spazieren,
genießen die herrliche Stille,
sehen Vögel am Meer stolzieren,
sind begeistert von der Idylle.
Oft bleiben wir regungslos stehen,
bestaunen die Vielfalt der Natur,
können uns nicht satt daran sehen,
in uns herrscht nur, Faszination pur.
Dann neigt sich der Tag seinem Ende,
die Sonne senkt sich...
Horst Rehmann
Eisblumen-Erwachen
Nie wollte ich dich lieben.
Du warst eine wunderschöne Blume
– unberührbar –
Eine Eisblume!
Dann kam die Sonne und du bist dahingeschmolzen.
Du hast deine Schönheit mehr denn je entfaltet
und ich kann es nicht verhindern,
daß deine Wurzeln
jetzt
mein Herz ergriffen haben.
Ich spüre,
daß deine Farben mehr und mehr erstrahlen
mit dem schmelzenden Eis.
Irina Rauthmann
Vorüber
Nun ist es vorüber,
Nun ist es geschehn,
Die Donner verrollen,
Die Wolken verwehn.
Es leuchtet, es blitzet
Die Wiese, der Wald.
Was eben noch dunkel,
Wie hellt's sich so bald!
Nun ist es geschehen,
Nun ist es getan!
Es war ja ein Traum nur,
Es war nur ein Wahn!
Vom Zweige es träufet,
Die Wimper ab auch;
wie funkeln die Tropfen
An Blättlein und Aug'!
Wie leuchtet die Sonne
Mit glänzendem Schein,
Über Berg, über Tal,
Ins Herz mir hinein!
Wilhelm Raabe
Ein winterliches Gedicht
Erst gestern war es, denkst du daran?
Es ging der Tag zur Neige.
Ein böser Schneesturm da begann
und brach die dürren Zweige.
Der Sturmwind blies die Sterne weg,
die Lichter, die wir lieben.
Vom Monde gar war nur ein Fleck,
ein gelber Schein geblieben.
Und jetzt? So schau doch nur hinaus:
Die Welt ertrinkt in Wonne.
Ein weißer Teppich liegt jetzt aus.
Es strahlt und lacht die Sonne.
Wohin du siehst: Ganz puderweiß
geschmückt sind alle Felder,
der Bach rauscht lustig...
Alexander Sergejewitsch Puschkin
Vergessen
Du mußt vergessen lernen,
Mußt aus der Seele Grund
Das süße Bild entfernen,
Von dem das Herz dir wund!
Sieh, vor dir grüne Auen,
Mailust und Sonnenlicht:
Und du willst rückwärts schauen,
Mit Thränen im Gesicht?
Es sei! ich will's verschmerzen,
Doch nur vergessen nie,
Was dem gepreßten Herzen
Einst Himmelswonne lieh.
Willst du die Frommen schmähen,
die betend, sehnsuchtkrank,
Noch starr gen Westen sehen,
Wenn längst die Sonne sank?
Und willst du Ähren flechten
Zu Garben, hoch...
Robert Eduard Prutz