Sich Selbst Zitate (Seite 24)
Mich zurückzuziehen und in der Einsamkeit im Wald zu sitzen und es schön und dunkel um mich herum zu haben. Das ist die letzte Freude. Das Hohe, das Religiöse an der Einsamkeit und an der Dunkelheit macht, daß man sie braucht. Nicht aber, weil man nur noch sich selbst ertragen kann, geht man von den anderen fort, nein, nein. Das jedoch ist das Mystische daran, daß alles einem von Ferne entgegenbraust und doch alles nah ist. Man sitzt in der Mitte einer Allgegenwart. Das ist wohl Gott. Das ist...
Knut Hamsun
Trotz allem…
Trotz Krieg, in Frieden leben.
Trotz Neid, anderen geben.
Trotz Haß, dem Feind vergeben.
Trotz Liebe, den Verschmähten mögen.
Trotz Freude, die Trauer zulassen.
Trotz Luxus, das Wenige schätzen.
Trotz Streß, die Ruhe in sich belassen.
Trotz Spaß, das Ernste geniessen.
Trotz allem… sich selbst bleiben!
Stefan Wittlin
Kakteen
Doch dann zuletzt bist Du das gute Gleiten
Ins Schlafende, das ohne Sprache ist
Wie ohne Traum. Das sich so tief vergißt,
Daß Namen schon es mit sich selbst entzweiten.
Sie stehen wieder stumm im Topf aus Ton,
Und was sie sprachen wurde nie gesagt,
Und was sie klagten wurde nie geklagt:
Ganz pflanzenhaft in einer dunklen Fron
Von Wuchs und Trieb sind sie zurückgewandt
Zum Schweigenden. Und Du darfst nichts erwarten
Als Dieses nur: daß sie einmal, besehn
Von Deinem Blick, berührt von...
Maria Luise Weissmann
Weißt du, wie schwer es ist,
wichtige Entscheidungen zu treffen?
Weißt du, wie schwer es ist,
zu lieben, wo man doch gern hassen würde?
Weißt du, wie schwer es ist,
jemandem wehtun zu müssen, den man gern hat?
Weißt du, wie schwer es ist,
sich etwas, was man falsch gemacht hat, einzugestehen?
Weißt du, wie schwer es ist,
anderen Leuten und vor allem
sich selbst große Fehler zu verzeihen?
Weißt du, wie schwer es ist,
für seine Taten Verantwortung zu tragen?
Weißt du, wie schwer es ist, ein...
Janine Weger
Und willst du ein Geheimnis wissen,
Das immer grün und unzerrissen,
Den hochzeitlichen Kranz bewahrt?
Es ist des Herzens reine Güte,
Der Anmut unverwelkte Blüte,
Die mit der holden Scham sich paart;
Die gleich dem heiteren Sonnenbilde
In alle Herzen Wonne lacht:
Es ist der sanfte Blick der Milde,
Und Würde, die sich selbst bewacht.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Denn wenn du denkst …
Denn wenn du denkst es geht nichts mehr,
so sagt man gern in seiner Not,
man wünscht, es kommt ein Lichtlein her,
spontan, mit einem Angebot.
Doch bleibt das Lichtlein im Versteck,
macht sich sofort Enttäuschung breit,
nur etwas Hoffnung im Gepäck
erzeugt den Druck, der vorwärts treibt.
Zu guter Letzt wird einem klar,
nur wer sich selbst hilft, kommt voran,
ein Sprichwort ist nicht immer wahr,
es tröstet nur – so dann und wann.
Horst Rehmann