Sehen Zitate (Seite 44)
Eine unbekannte Macht schreitet über die Erde und löscht in der Menschheit große Geisteslichter aus. Hinter ihr entzünden sich andere, neue; aber wir finden nicht hin zu ihnen, oder sehen sie nicht, oder erleben sie nicht. Und so wird es mit dem Erlöschen dieser Menschensonnen um uns dunkel und kalt.
August Pauly
Willst du das Verdorren deines jugendlichen Ideals außer dir sehen: so geh in die Stadt, wo du als Jüngling gewohnt – alle Körper sind dicker geworden, die Weiber in die Wirtschaft eingewunden, kein Mensch denkt voriger Zeit als mit Sehnsucht ohne Willen, alles Zarte der Gestalten und Züge und Ziele ist verschwunden – hinter das Glück der Kinder versteckt sich jede prosaische Erniedrigung – Bäuche und Vollwangen gehen hin und her – die Weiber als die Zärtesten haben am meisten verloren und...
Jean Paul
Zwei Arten von Menschen erkennen Gott: die, welche demütigen Herzens sind, welche Geringschätzung und Demütigung lieben, gleichviel ob sie auf hoher oder niedriger Stufe geistiger Bildung stehen; und diejenigen, welche Geist genug besitzen, um die Wahrheit zu sehen, wie groß auch die Hindernisse sein mögen.
Blaise Pascal
Es ist gefährlich, den Menschen zu oft daran zu erinnern, wie sehr er den Tieren gleich ist, ohne ihm seine Größe zu zeigen. Es ist aber auch gefährlich, ihm seine Größe zu zeigen, ohne seine Niedrigkeit sehen zu lassen. Aber noch gefährlicher ist es, ihn über beides in Unwissenheit zu lassen. Heilsam ist es, ihm beides vorzustellen.
Blaise Pascal
Unempfänglich
Sie fürchten die allerleichtesten Dinge, sie sehen sie voraus, sie ahnen sie. Und derselbe Mensch, der so viele Tage und Nächte hinbringt in Wut und Verzweiflung über den Verlust eines Amtes, über irgendeine Beleidigung seiner Ehre - er ist der gleiche, der ohne Unruhe und Erregung weiß, daß er durch den Tod alles verlieren wird.
Blaise Pascal