Kindheit Zitate
Kindheit
Ein glasgeschnittner Würfel füllte das Zimmer
Sobald es wieder Abend war, den trug
Er oft und stand umtaut von Schimmer.
Draußen ging dunkler Vögel schwerer Flug
Flatternd vorbei und war wie kühles Wehn
Um seine Stirne. Manchmal, wunderbar,
Blieben die fremden Lieder um ihn stehn
Und eine Blume sang in seinem Haar.
Oft schlich er scheu, gebückt in dumpfer Last,
Und sah sich wie ein Feuer, das entlohte.
Augen waren ihm Qual und tief verhaßt,
Der Wald rief ihn, und war doch fremd, und...
Maria Luise Weissmann
Die Kraft der Kindheit
Das Glück der Kindheit
noch einmal fangen,
dort, wo der Wind
die Wiese durchkämmt.
Dort, wo die Füße
auf sandigem Boden,
uns schneller tragen
und ungehemmt.
Wo unsere Hände
fester sich fassen,
beim Sprung über einen
schmutzigen Bach.
Wo unsere Herzen
nichts wirklich hassen.
Wo Kräfte wuchsen
für das Danach.
Sonja Drechsel-Walther
Die Kindheit ist eine Welt an sich, in der es keine Vergangenheit und Zukunft als Problem gibt, sondern nur die ewige Gegenwart. Jedes Ding, jede Blume, alles was es gibt, ist für das Auge eines Kindes sinnvoll. Ein großer Spielplatz scheint die ganze Welt zu sein. Wenn es überhaupt ein Paradies gibt, dann sollte es wie die Kindheit sein, natürlich und einfach.
Cosmin Neidoni
Die Erziehung in der Kindheit ist es, die einen Mohammedaner verhindert, sich taufen zu lassen; die Erziehung in der Kindheit ist es auch, die einen Christen verhindert, sich beschneiden zu lassen; die Vernunft des Erwachsenen ist es, die Taufe und Beschneidung gleichermaßen verachtet.
Denis Diderot
Wir brauchen in unserer Sprache ein Wort, das, wie Kindheit sich zu Kind verhält, so das Verhältnis Volkheit zum Volke ausdrückt. Der Erzieher muß die Kindheit hören, nicht das Kind, der Gesetzgeber und Regent die Volkheit, nicht das Volk. Jene spricht immer dasselbe aus, ist vernünftig, beständig, rein und wahr; dieses weiß niemals vor lauter Wollen, was es will. Und in diesem Sinne soll und kann das Gesetz der allgemein ausgesprochene Wille der Volkheit sein, ein Wille, den die Menge...
Johann Wolfgang von Goethe