Schône Zitate (Seite 7)
Das Schöne wäre weniger trügerisch und tückisch, wenn man anfinge, unabhängig von den festgesetzten Normen alles als schön zu betrachten, was ein Gefühl hervorruft. Das Schöne ist auch gut. Intelligenz ist Güte. Schönheit ist Intelligenz; die eine wie die andere bringen eine Befreiung aus dem kulturellen Gefängnis mit sich.
Federico Fellini
Denn dies ist der rechte Weg, zur Liebeskunst zu gehen oder sich leiten zu lassen: Bei dem Schönen, das hier ist, zu beginnen und um jenes Schönen willen immer aufzusteigen, wie auf Stufen emporwandern von einem zu zweien und von zweien zu allen schönen Körpern, von den schönen Körpern zu schönen Tätigkeiten, von den Tätigkeiten zu den schönen Erkenntnissen, bis man von den Erkenntnissen endlich zu jener Erkenntnis kommt, die keine andere ist als die Erkenntnis jenes Schönen selbst, und man...
Platon
Beginnend mit dem sinnlich Schönen hienieden muß man dem Schönen an sich zuliebe immer weiter emporsteigen, als ginge es eine Stufenleiter hinauf, von einem einzelnen schönen Körper zu zweien und von zweien zu allen schönen Körpern, von den schönen Körpern sodann zu den schönen Lebensberufen und von diesen zu den schönen Wissensgebieten, um schließlich von den Wissensgebieten zu jenem Wissen zu gelangen, das nichts anderes zum Gegenstand hat als jenes Schöne an sich.
Platon
Hüte dich!
Nachtigall, hüte dich!
Singe nicht so lieblich!
Ach, dein allerschönstes Singen
Wird dich um die Freiheit bringen.
Hüte dich!
Schöne Blume, hüte dich,
Blühe nicht so glühend,
Dufte nicht so voll Entzücken!
Wer dich siehet, will dich pflücken,
Hüte dich!
Schönes Mädchen, hüte dich,
Lächle nicht so gütig!
Deine Schönheit, deine Güte!
Denk an Nachtigall und Blüte!
Hüte,
Hüte dich!
Hermann Ritter von Lingg
Kleine Schöne, küsse mich.
Kleine Schöne, schämst du dich?
Küsse geben, Küsse nehmen,
Darf dich jetzo nicht beschämen.
Küsse mich noch hundertmal!
Küß und merk der Küsse Zahl.
Ich will dir, bei meinem Leben!
Alle zehnfach wiedergeben,
Wenn der Kuß kein Scherz mehr ist,
Und du zehn Jahr älter bist.
Gotthold Ephraim Lessing
Ein Dichter, der auf seine Gedichte, ein Maler, der auf seine Bilder eitel, eine Schöne, die ganz und gar von ihrer Schönheit erfüllt ist, wirken im höchsten Grade unerfreulich. Ist aber der Dichter nur eitel auf die zufälligen Kenntnisse, die er hat, der Maler auf seine Kunst, einen Hofball zu arrangieren, die Schöne auf Empfindungen, die sie nicht hat, so läßt sich mit so wunderlichen Heiligen schon auskommen.
Karl Gutzkow
Kann doch der denkbar beste Leitstern des ganzen Lebens für alle, denen es auf eine schöne Lebensführung ankommt, uns weder durch Verwandtschaft noch durch Ehrenstellen noch durch Reichtum noch durch sonst etwas so schön zuteil werden wie durch die Liebe. Und was ist dies? Die Scham vor dem Häßlichen und der Wetteifer um das Schöne.
Platon
Veronika und Sokrates *
Zu einem Geistesmenschen,
der keine Schönheit war,
sprach nun eine Schöne,
doch des Geistes rar.
"Wenn nun Eure Klugheit, und
meine Schönheit ineinandergeh'n;
bedenkt, oh großer Meister,
welch Wunder würde uns entsteh'n.
Es, mit meiner Schönheit;
Voll Staunen wär' die Welt.
Und mit Eurer Klugheit.
Mein Vorschlag Euch gefällt?"
"Wenn es denn so käme; mein
liebes Kind, das wäre schön.
Doch, was ich befürchte,
es könnt' das Gegenteil gescheh'n.
Das Kind mit...
Manfred Schröder
Die Namen
Ich fragte meine Schöne:
Wie soll mein Lied dich nennen?
Soll dich als Dorimene,
Als Galathee, als Chloris,
Als Lesbia, als Doris
Die Welt der Enkel kennen?
Ach! Namen sind nur Töne:
Sprach meine holde Schöne.
Wähl' selbst. Du kannst mich Doris
Und Galathee und Chloris
Und – wie du willst, mich nennen;
Nur nenne mich die Deine.
Gotthold Ephraim Lessing