Natur Zitate (Seite 29)
Wir werden uns nicht wiedersehn
Wir werden uns wohl niemals wiedersehn,
Denn ungleich sind die Launen und die Stunden,
Und deine Gegenwart ist mit Gefahr verbunden.
Drum werd' ich weislich dir stets aus dem Wege gehen.
Scheint diese Furchtsamkeit dir etwas übertrieben?
O! so bedenke nur:
Wer könnte Kaltsinn üben,
Wo Schönheit und Natur
Uns nöthigen zu lieben?
Nun denn! die kleinste Lust, dich flüchtig nur zu sehn,
Versag' ich mir, die Welt könnt's zum Verbrechen machen.
Wenn auch Verleumdung...
Gabriele von Baumberg
Ein Blümchen, das sich zwar nicht mehr
für unsere Lage schickt,
Hab ich doch, Freund, von ungefähr für
dich jüngst abgepflückt.
Denn wiß, als ich es pflückte, hing ein Schmetterling daran,
Ich sah, daß auch ein Schmetterling dies
Blümchen lieben kann.
Dies Wunder der Natur entging dann
meinem Blicke nicht,
Drum schick ich dir den Schmetterling
und das Vergißmeinnicht.
Gabriele von Baumberg
Die Sonne – Sinnbild ihres Schöpfers
Die Sonne ist das Auge der Welt,
die Freude des Tages,
die Schönheit des Himmels,
die Anmut der Natur,
das Juwel der Schöpfung.
Denke,
sooft du sie schaust, an ihren Meister!
Preise, sooft du sie bewunderst, ihren Schöpfer!
Wenn schon die Sonne,
die Sein und Schicksal der Schöpfung teilt,
so lieblich strahlt,
wie gut muß jene »Sonne der Gerechtigkeit« sein!
Ambrosius
Mir war, als ob uns eine helle Wolke,
die dicht und fest und lauter war, umhüllte,
klar wie ein sonnbestrahlter Diamant.
Und diese ewige Perle nahm in sich
uns auf, so wie das Wasser einen Lichtstrahl
hineinläßt, aber ungeteilt verweilt.
War ich als Körper dort, und ist es hier
nicht denkbar, daß zwei Körper sich vertragen
im selben Raum, und wäre dort doch nötig -
oh, wieviel heißer müßten wir dann wünschen,
die Wesenheit zu schaun, in der sich's zeigt
wie unsere Natur mit Gott...
Dante Alighieri