Mir war, als ob uns eine helle Wolke,
die dicht und fest und lauter war, umhüllte,
klar wie ein sonnbestrahlter Diamant.
Und diese ewige Perle nahm in sich
uns auf, so wie das Wasser einen Lichtstrahl
hineinläßt, aber ungeteilt verweilt.
War ich als Körper dort, und ist es hier
nicht denkbar, daß zwei Körper sich vertragen
im selben Raum, und wäre dort doch nötig -
oh, wieviel heißer müßten wir dann wünschen,
die Wesenheit zu schaun, in der sich's zeigt
wie unsere Natur mit Gott sich eint.
Dort schauen wir, was wir im Glauben haben,
das Unbewiesne wird sich offenbaren,
so wie der Urgrund, der uns wirklich gilt.
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: italienischer
- Geboren: 30. Mai 1265
- Gestorben: 14. September 1321
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Peter Rosegger
Die Träume
Wenn uns der Schlaf berührt die Augenlider,
Dann eilt mit seinen Wundern allsogleich
Der Träume wild-phantastisch Nebelreich
Zur dämmernden Gedankenwelt hernieder.
Da sprossen auf des Mohnes bunte Blüten,
Aus jedem Kelche steigt ein wirrer Traum,
Der hüllet sich in leichten Wolkenschaum
Und senkt sich auf das Aug' der Schlummermüden.
Erinn'rung leitet stets der Träume Reigen,
Er zeigt uns längstverscholl'nes Glück und Leid,
Wie nach der Sage alter, grauer Zeit...
Eugenie Marlitt