Natur Zitate (Seite 24)
Heut' läßt man Lesben und die Schwulen
um ihresgleichen offen buhlen
und sagt ganz logisch - und auch richtig,
es sei für alle Menschen wichtig,
was die Natur ihnen gegeben,
im ganzen Umfang auszuleben!
Mich selbst hat's nie dorthin getrieben:
Ich bin heterosexuell geblieben
Doch wenn Menschenrechte zählen,
dann soll doch jeder Mensch frei wählen,
wen er zu seinem Partner macht -
im Tagesleben und bei Nacht!
Der Staat hat - sollten wir verbuchen -
in fremden Betten nichts zu...
Willy Meurer
Das ewige Leben
Es gibt es, das ewige Leben
für uns Menschenwesen.
Wenn abgelaufen unsere Uhr,
wandeln unsere Atome sich zur Natur.
Werden zu Bausteinen neuen Lebens
und neuer Wesen.
Auch Universen erschaffen sich unendlich neu,
bleiben den Naturgesetzen treu.
Wir können's nur ahnen, soviel steht fest,
dass man uns kleine Menschlein nicht alles wissen lässt.
Horst Reiner Menzel
Lebensquell
Aus dem Wasser kommt das Leben!
Dunst stieg hinauf zu Himmelshöhen,
das Wetter und des Windes Böen
reinigten Luft und Land mit Regen.
Vor grauer Zeit begann sein Werden,
im tiefen kühlen Grund der Erden.
Aus tiefer Kluft da springet silberhell
hervor ein lieblich zarter Bergesquell.
Labt und belebt so manches Lebewesen,
Rinnsal um Rinnsal zum Bache streben,
viele Flüsschen zum Flusse werden,
Ströme fließen dem Meere entgegen.
Pflanzen und Tiere den Lebensquell hegen,...
Horst Reiner Menzel
Ich liebe
›Ich liebe‹ ist ein Gotteswort
›Ich liebe‹ dringt ins Herz hinein.
›Ich liebe‹ will an jedem Ort
gegeben, nur gegeben sein.
›Ich liebe‹ kam vom Himmel einst
zu dir, zu mir, zu aller Welt.
Doch ist es nicht das, was du meinst
und was als Liebe sich verstellt.
›Ich liebe‹ ist nicht ein Begehr;
›Ich liebe‹ dient und opfert nur,
und fällt dir eine Liebe schwer,
so ist sie himmlischer Natur.
Die Erde lebt seit Anbeginn
von dem, was ihr der Himmel gibt;
er aber lebt und gibt sich...
Karl May
»Mehr Licht!«
»Mehr Licht. mehr Licht!« Die Finsternis
läßt mich nur zagend vorwärts gehn;
ich schreite langsam, ungewiß
und bleib oft ängstlich tastend stehn.
»Mehr Licht, mehr Licht!« Zwar leuchtet mir
die Weisheit dieser klugen Weit,
doch so, daß sie den Weg zu dir
verdunkelt, aber nicht erhellt.
»Mehr Licht, mehr Licht?« Am Glauben nur,
an ihm allein, allein gebrichts;
ihn scheut die irdische Natur
und mit ihm dich, den Quell des Lichts.
Karl May
Das Horchende, das feingespannte Segel
Der Blick, geweitet, der sich leert.
Der Chor der mitternächtgen Vögel,
durchs Schweigen schwimmend, ungehört.
An mir ist nichts, ich gleich dem Himmel,
ich bin, wie die Natur ist: arm.
So bin ich, frei: wie jene Stimmen
der Mitternacht, des Vogelschwarms.
Du Himmel, weißestes der Hemden,
du Mond, entseelt, ich sehe dich.
Und, Leere, deine Welt, die fremde,
empfang ich, nehme ich!
Ossip Mandelstam
Um Einfluß quält sich Stolz; der Geiz, daß Geld sich mehre;
Der Höfling im Palast dient schwer um Schein und Ehre!
Der Glückliche lebt sich; in seiner freien Brust,
Da ist sein Stolz, sein Ruhm, sein Reichtum, seine Lust!
Frei wollt ihr alle sein und fesselt euer Leben!
Kehrt zur Natur zurück, nur sie kann Frieden geben!
Siegfried August Mahlmann
Grundlos Gute Laune?
Es nieselte und war unsanft kalt.
Er lächelte.
In der Straßenbahn arges Gedränge.
Er lächelte.
Sie hielt ihm seine Versäumnisse vor.
Er lächelte.
Die Menschen waren im Dauerstress.
Er lächelte.
Alle redeten ständig nur über Inflation.
Er lächelte.
Die Zeit schien ihn überrollen zu wollen.
Er lächelte.
Die Natur wehrte sich gegen die Willkür der Menschen.
Er lächelte.
Da schien plötzlich die Sonne in ihrer prächtigsten Laune.
Er lächelte
–
schmunzelnd und voller guter Laune.
Günther Linsel
Wie kommt es doch, wie kommt es,
Daß, wenn nur schwach und niedrig,
Nur Schatten, staub die menschliche Natur ist,
So hoch, so sehr sie fühlt? Und wie, wie kommt es,
Wenn höhern Adels Spur ist
In ihr, daß all ihr beses Denken, Fühlen
Zu wecken und zu tilgen mag gelingen
So niedrig-ird'schen Dingen?
Giacomo Graf Leopardi
Abendbild
Friedlicher Abend senkt sich aufs Gefilde;
Sanft entschlummert Natur, um ihre Züge
Schwebt der Dämmerung zarte Verhüllung, und sie
Lächelt die Holde;
Lächelt, ein schlummernd Kind in Vaters Armen,
Der voll Liebe zu ihr sich neigt, sein göttlich
Auge weilt auf ihr, und es weht sein Odem
Über ihr Antlitz.
Nikolaus Lenau
Österreich
Oh Heimat, du bist an Schönheit so reich
beschenkt von der Mutter Natur.
Es ist das Land namens Österreich,
ein Fleck auf der Weltkarte nur.
Doch bist du das Herz in Europas Mitte,
es gleicht dir kein anderes Land.
Was die Schöpfung erschaffen voll Güte,
muss bewahren der Menschen Hand.
Ich will auf den Berggipfeln stehen,
mich an deinem Anblick berauschen,
das Flüstern der Wälder verstehen
und dem Murmeln der Bäche lauschen.
Dir habe ich meine Seele verschrieben,
meine...
Poldi Lembcke