Menschen Leben Zitate (Seite 12)
Je mehr man im Leben vorwärts kommt, desto mehr versteht man, wie die wahre Kraft und das wahre Glück uns von denjenigen Menschen herkommen, die uns geistig etwas sind. Ob sie nah oder fern sind, ob sie noch leben oder gestorben sind, wir brauchen sie, um den Weg durchs Leben zu finden, und das Gute, das wir in uns tragen, das wird durch ihre geistige Nähe Leben und Tätigkeit.
Albert Schweitzer
Ihr habt schon alle den Namen des Philosophen Schopenhauer gehört, der durch seine Schriften den Menschen als die höchste Weisheit mitteilen wollte, daß das Leben nur Leiden, Kampf und Elend sei. Ich kann nie eine Seite von ihm lesen, ohne mich zu fragen: Was wäre aus diesem Menschen geworden, wenn er, statt sich fremd und vornehm von irgendeinem Beruf und von den Menschen zurückziehen zu können, gezwungen worden wäre, als Schullehrer in ein armes Gebirgsdorf zu gehen und dort die Aufgabe...
Albert Schweitzer
Viele glauben, "daß man vorhandenes Geld entweder mindestens zu erhalten oder richtiger noch bis ins Endlose zu vermehren suche. Die Ursache solcher Denkweise aber liegt darin, daß die meisten Menschen sich nur um das Leben und nicht um das vollkommene Leben sorgen, und da nun die Lust zu leben ins Endlose geht, trachten sie auch, die Mittel zum Leben bis ins Endlose anzuhäufen."
Aristoteles
Ich hab dich selig gemacht,
mein Geliebter,
und du mich, du bist mein,
und darfst nicht bei mir sein
in meinen furchtbaren Schmerzen.
Bis in Mark und Bein
bin ich dein,
und darf nicht nach dir schrein
vor den Menschen,
wenn ich sterben muß
ohne deinen Kuß.
Nein nein nein:
du hast mich selig gemacht,
Tag und Nacht
fühl' ich mich an deinem Herzen
leben, das an mein Herz schlug!
Ja, ich fühl's, ich bleibe leben,
hab dir noch so viel zu geben,
o mein Leben,
gab dir nie, noch nie genug!
Richard Fedor Leopold Dehmel
Später
Viele leben so dahin,
als wären sie unsterblich.
Und wenn sie in ein paar Jahren
zu alt und zu schwach sind,
noch das zu leben, was sie hofften,
dann schweigen sie
mit leeren Augen und zerknitterter Haut
den Träumen nach,
die sie hätten leben können,
wenn sie nicht auf ein
Später
vertraut hätten.
Es erschreckt mich,
so viele junge Menschen zu kennen,
deren Haut noch glatt ist wie Samt,
deren Augen aber schon geleert sind
fast bis zur Neige.
Kristiane Allert-Wybranietz
Das Leben ist schon komisch. Innerhalb eines Tages verändert sich alles um dich herum und du scheinst dich in einer völlig anderen Welt zu befinden. Du schläfst ein und wachst in einem neuen Leben wieder auf. Aber nach einiger Zeit merkst du dann, daß die Menschen um dich her, überhaupt deine gesamte Umwelt eigentlich immer noch dieselben sind. Und trotzdem nimmst du sie anders wahr. Es ist, als hätte jemand die Karten neu gemischt. Für Außenstehende muß es sein wie eine Daily Soap, in der...
Janine Weger
Und woher entstehen solche kleine Abstoßungen als aus der gegenseitigem Unersättlichkeit im Lieben und Geliebtwerden? Ohne diese Unersättlichkeit gibt's keine Liebe. Wir leben und lieben bis zur Vernichtung. Und wenn die Liebe es ist, die uns erst zu wahren vollständigen Menschen macht, das Lieben des Lebens ist, so darf auch sie wohl die Widersprüche nicht scheuen, so wenig wie das Leben und die Menschheit; so wird auch ihr Frieden nur auf den Streit der Kräfte folgen.
Friedrich von Schlegel
Die Arbeit ist die äußere Erscheinung des innern Menschenlebens; sie soll dieses innere Leben nicht nur darstellen, sie soll es auch fördern. Sie soll den Menschen stark, aber nicht roh, bedächtig, aber nicht eigensüchtig, sorgfältig, aber nicht einseitig, kleinlich und ängstlich machen; sie soll den Bedürfnissen des Lebens ihre Befriedigung verschaffen; sie soll die Reize und Annehmlichkeiten des Lebens durch die Folgen ihrer Anstrengung erhöhen.
Johann Heinrich Pestalozzi
Es gibt nur drei Arten von Menschen: die einen dienen Gott, da sie ihn gefunden haben; diese Menschen sind vernünftig und glücklich. Die anderen suchen ihn, da sie ihn noch nicht gefunden haben; solche sind vernünftig, aber noch unglücklich. Die dritten leben dahin, ohne ihn zu suchen; diese Menschen sind Toren und unglücklich.
Blaise Pascal
Vom Stundenzeiger des Lebens. – Das Leben besteht aus seltenen einzelnen Momenten von höchster Bedeutsamkeit und unzählig vielen Intervallen, in denen uns bestenfalls die Schattenbilder jener Momente umschweben. Die Liebe, der Frühling, jede schöne Melodie, das Gebirge, der Mond, das Meer – alles das redet nur einmal ganz zum Herzen: wenn es überhaupt je ganz zu Worte kommt. Denn viele Menschen haben jene Momente gar nicht und sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen...
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Geiz der Natur
Warum ist die Natur so kärglich gegen den Menschen gewesen, daß sie ihn nicht leuchten ließ, Diesen mehr, Jenen weniger, je nach seiner innern Lichtfülle? Warum haben große Menschen nicht eine so große Sichtbarkeit in ihrem Aufgange und Niedergange, wie die Sonne? Wie viel unzweideutiger wäre alles Leben unter Menschen!
Friedrich Wilhelm Nietzsche