Mädchen Zitate (Seite 2)
Nun leb wohl du kleine Gasse
Nun leb' wohl, du kleine Gasse
nun ade, du stilles Dach!
Vater, Mutter sahn mir traurig
und die Liebste sah mir nach
Hier in weiter, weiter Ferne
wie's mir nach der Heimat zieht!
Lustig singen die Gesellen
doch es ist das falsche Lied.
Andre Städtchen kommen freilich
andre Mädchen zu Gesicht, ach!
wohl sind es andre Mädchen
doch die Eine ist es nicht.
Andre Städtchen, andre Mädchen
ich da mittendrin so stumm!
Andre Städtchen, andre Mädchen
o wie gerne kehrt' ich um!
Albert Graf Schlippenbach
Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!
Ei, ei, da bist ja wieder!
Und bist so lieb und schön!
Und freu'n wir uns so herzlich,
entgegen dir zu geh'n.
Denkst auch noch an mein Mädchen?
Ei, Lieber, denke doch!
Dort liebte mich das Mädchen,
Und's Mädchen liebt mich noch! –
Fürs Mädchen manches Blümchen
Erbat ich mir von dir –
Ich komm und bitte wieder,
Und du? – du gibst es mir?
Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Das magre Mädchen
Liebte einst ein magres Mädchen.
Eckich war es, spitz und kantig.
Wie oft stieß ich mich an ihm!
Doch abgestoßen hats mich nie.
Liebte einst ein magres Mädchen.
Das nahm nicht zu und nahm nicht ab.
Wir nahmen uns nur ab und zu.
Es liebte, glaube ich, auch mich.
Liebte einst ein magres Mädchen.
Ach, es war erschreckend mager.
Doch es hat mich kalt verlassen:
War ihm, sagte es, zu mager…
Gerd W. Heyse
Liebe und Tugend
Wenn einem Mädchen, das uns liebt,
Die Mutter strenge Lehren gibt
Von Tugend, Keuschheit und von Pflicht,
Und unser Mädchen folgt ihr nicht
Und fliegt mit neuverstärktem Triebe
Zu unsern heißen Küssen hin,
Da hat daran der Eigensinn
So vielen Anteil als die Liebe.
Doch wenn die Mutter es erreicht,
Daß sie das gute Herz erweicht,
Voll Stolz auf ihre Lehren sieht,
Daß uns das Mädchen spröde flieht,
So kennt sie nicht das Herz der Jugend;
Denn wenn das je ein Mädchen tut,
So hat...
Johann Wolfgang von Goethe
Einladung zur Liebe
Mädchen, wollt ihr mich nicht lieben?
Seht, hier lieg ich in dem Schatten!
Seht mich nur, ihr müßt mich lieben!
Rosen blühen auf den Wangen,
In den Adern glühet Feuer,
In den Minen lacht Vergnügen,
In den Augen locket Liebe,
Und bewegen sich die Lippen,
So bewegt sie Scherz und Freude.
Mädchen, wollt ihr mich nicht lieben?
Seht, hier lieg' ich in dem Schatten!
Mädchen, seht, wie schön ich liebe!
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Ständchen
Gute Nacht!
Mädchen, das der Liebe lacht,
Und die kältesten der Männer,
Und die größten Herzenskenner
Alle zu Verliebten macht!
Gute Nacht!
Mädchen, das der Liebe lacht!
Gute Nacht!
Schön ist dieser Tag vollbracht!
Reime haben wir gefunden,
Kränze haben wir gewunden,
Und gescherzt und viel gelacht!
Gute Nacht!
Schön ist dieser Tag vollbracht!
Gute Nacht!
Loses Mädchen! Gib doch Acht:
Von den tausend schönen Reimen,
Die dich loben, sollst du träumen,
Gute Nacht!
Bis...
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Die Distel
Du bist als wie ein Distelkraut,
Das sticht den, der es bricht,
Und wer da Blumen pflücken geht,
Die Distel nimmt er nicht.
Was hilft die schönste Blume mir,
Kann sie nicht werden mein,
Was hilft das schönste Mädchen mir,
Schlaf ich des Nachts allein.
Ein Mädchen, das nicht lieben will,
Kein einer nach ihr sieht,
Es steht da wie ein Distelkraut,
Das ungepflückt verblüht.
Ein Mädchen, das kein Lieben kennt,
Das bleibt die Nacht allein,
Die eine Nacht, die andre Nacht,
Im dustren...
Hermann Löns