Ironische Zitate
Sie saßen und tranken am Teetisch,
Und sprachen von Liebe viel.
Die Herren die waren ästhetisch,
Die Damen von zartem Gefühl.
Die Liebe muß sein platonisch,
Der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch,
Und dennoch seufzen sie: Ach!
Der Domherr öffnet den Mund weit:
Die Liebe sei nicht zu roh,
Sie schadet sonst der Gesundheit.
Das Fräulein lispelt: So?
Die Gräfin spricht wehmütig:
Die Liebe ist eine Passion!
Und präsentiert gütig
Die Tasse dem Herrn Baron.
Am Tische war noch ein...
Heinrich Heine
Unsicherheit
Ich möchte dir was Liebes sagen,
und bin ironisch
oder total sachlich.
...Ich bin unsicher.
Ich möchte dich ganz fest umarmen,
und berühre dich
nur flüchtig.
...Ich bin unsicher.
Ich vermittle das Gefühl,
eine Wolke zu sein,
und läßt du dich fallen,
prallst du auf Stein.
Ich wär so gern die Wolke, aber
...ich bin unsicher.
Kristiane Allert-Wybranietz
Hilflosigkeit
macht manchmal ironisch
der Durst nach Liebe,
der Hunger nach Zärtlichkeit,
die Sehnsucht nach Geborgenheit,
wie einfach
wäre das alles zu stillen,
könnte man literweise Liebe kaufen
und stückchenweise Zärtlichkeit,
und drei Wochen Geborgenheit buchen.
Wie einfach
wäre das alles zu stillen,
würden wir mehr Zeit
und mehr Verständnis
füreinander haben.
Kristiane Allert-Wybranietz
Vor allem, mein Alter, muß ich mich von einer Sache befreien, die mich nicht losläßt – ja, mein Gott, die mich nicht losläßt: das ist meine Schlacht am Thermopylenpaß. Ich werde eine Griechenlandreise machen. Das will ich schreiben, ohne technische Worte zu verwenden, ohne zum Beispiel die Vokabel cnemides (für den Beinschutz im griechischen Heer) zu verwenden. Ich sehe in diesen griechischen Kriegern einen dem Tod geweihten Haufen, der fröhlich, ja ironisch in die Schlacht zieht. Dieses Buch...
Gustave Flaubert
Ich kann mir gut vorstellen, wie ein ironisches Lächeln das glatte Gesicht jedes Schulmeisters überzieht, wenn man ihm sagen wollte, das wahre Ziel aller Erziehung sei die Liebe zur Schönheit, das Mittel der Erziehung sei die Pflege des Temperatments, die Bildung des Geschmacks, die Entfaltung der kritischen Sinne.
Oscar Wilde