Ich Will Leben Zitate (Seite 6)
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrhundertelang: und ich weiß noch nicht, bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang.
Rainer Maria Rilke
Ich garantiere, es kommen auch schlimme Zeiten. Und ich garantiere, es kommt vor, daß einer von uns oder beide unbedingt aus dieser Sache raus will. Aber ich garantiere auch, wenn ich Dich nicht um Deine Hand bitte, dann bereue ich das für den Rest meines Lebens. Ich weiß in meinem Herzen, du bist die einzige für mich.
Richard Gere
Ich schreibe zwar viel über das vergehen der Zeit, aber im Leben passe ich schon auf, daß ich nicht zu viel zurückblicke. Ich lebe mit meinen Kindern und Enkeln zusammen, und da will ich auf keinen Fall als Griesgram dastehen, als einer von denen, die immer herumnörgeln, daß früher alles besser war.
Charles Aznavour
Ich weiß recht gut, ich bin vielen ein Dorn im Auge, sie wären mich alle sehr gern los; und da man nun an meinem Talent nicht rühren kann, so will man an meinen Charakter. Bald soll ich stolz sein, bald egoistisch, bald voller Neid gegen junge Talente, bald in Sinnenlust versunken, bald ohne Christentum, und nun endlich gar ohne Liebe zu meinem Vaterlande und meinen lieben Deutschen. Sie kennen mich nun seit Jahren hinlänglich und fühlen, was an all dem Gerede ist. Wollen Sie aber wissen, was...
Johann Wolfgang von Goethe
Ich sah dich an
Ich sah dich an. Von fernen Sommertagen
Will sich dem Blick ein deutlich Bild entwirr'n.
Du hast dein Sehnen schwer mit dir getragen –
Nun ward es still um deine müde Stirn.
Du hast begraben Hoffen viel und Glauben,
Baust fern den Märkten dir dein einsam Haus;
Und deine Wünsche ruhn, wie weiße Tauben,
Nach Flug und Sturm in schatt'gen Wipfeln aus.
In deinen schmalen Fingern seltsam Leben,
In ihrem Wirken ein verborgner Sinn,
Als ob aus der Vergangenheit Geweben
Die Fäden...
Rudolf Presber
Ich habe die Sehnsucht, mich zu opfern, der Menschheit, der Arbeit, der Liebe - und will dafür nichts weiter als ein bißchen Wärme und zartes, schmiegsames Verständnis. Ich glaube an das Gute im Menschen und noch mehr an die schrankenlose Besserungsmöglichkeit - das ist die Tragödie meines Lebens geworden, die ich doch nicht missen möchte.
Kurt Eisner
Ich kann aus meinem eigenen Leben ein Faktum erzählen, wo ich bei einem Faulfieber der Ansteckung unvermeidlich ausgesetzt war und wo ich bloß durch einen entschiedenen Willen die Krankheit von mir abwehrte. Es ist unglaublich, was in solchen Fällen der moralische Wille vermag! Er durchdringt gleichsam den Körper und setzt ihn in einen aktiven Zustand, der alle schädlichen Einflüsse zurückschlägt. Die Furcht dagegen ist ein Zustand träger Schwäche und Empfänglichkeit, wo es jedem Feinde...
Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe überhaupt kein Verhältnis zum Rausch. Ich war vielleicht ein- oder zweimal betrunken in meinem Leben. Ein Südländer ist ein Mensch, der sich kontrolliert, der wissen will, was er tut. Der Südländer verachtet Trinker, Betrunkene. Harald Juhnke würde beim italienischen Fernsehen längst untendurch sein. Vorm ersten Tag an. Die Italiener haben sicher ein großes Herz anderen Fehlern und Problemen gegenüber.
Mario Adorf
Ich bin wie eine Brieftaube, die man vom Urquell der Dinge in ein fremdes Land getragen und dort freigelassen hat. Sie trachtet ihr ganzes Leben nach der einstigen Heimat; ruhelos durchmißt sie das Land nach allen Seiten. Oft fällt sie zu Boden in ihrer großen Müdigkeit, und man kommt, hebt sie auf, pflegt sie und will sie ans Haus gewöhnen. Aber sobald sie die Flügel nur wieder fühlt, fliegt sie von neuem fort.
Christian Morgenstern