Größe Zitate (Seite 6)
Was ist Größe, Clavigo? Sich in Rang und Ansehn über andere zu erheben? Glaub' es nicht! Wenn dein Herz nicht größer ist als anderer ihres, wenn du nicht im Stande bist, dich gelassen über Verhältnisse hinauszusetzen, die einen gemeinen Menschen ängstigen würden, so bist du mit all deinen Bändern und Sternen, bist mit der Krone selbst nur ein gemeiner Mensch.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn ihr in der Menschheit traur'ger Blöße / steht vor des Gesetzes Größe / wenn dem Heiligen die Schuld sich naht, / da erblasse vor der Wahrheit Strahle / eure Tugend, vor dem Ideale / fliehe mutlos die beschämte Tat. / Kein Erschaffner hat dies Ziel erflogen; / über diesen grauenvollen Schlund / trägt kein Nachen, keiner Brücke Bogen, / und kein Anker findet Grund.
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Da aus realpolitischen Gründen eine Vorherrschaft Österreichs über alle deutschen Staaten nicht mehr möglich ist, ist es doch besser, ein österreichisches Bewußtsein in geistiger und künstlerischer Hinsicht zu etablieren. Die kulturelle Größe eines Landes hängt nicht unbedingt von der Anzahl der Quadratkilometer bzw. der Höhe des Sozialproduktes ab.
Fritz P. Rinnhofer

Ach hätte die Rose Flügel
Ach hätte die Rose Flügel,
sie flöge hinüber zu dir,
und brächte dir tausend Grüße,
und du wüßtest sie kämen von mir.
O könnte die Rose singen,
ich sendete sie an dich
und sie sänge dir dieses Liedchen,
und du dächtest dabei an mich.
Sie kann nicht fliegen, nicht singen!
Ich bin die Sehnsucht so müd,
drum fliege ich selber und bringe
dir Gruß und Rose und Lied.
Rhingulf Eduard Wegener
So ist's
Das aber nehmt euch einmal zu Verstande:
Daß einer nie sein Höchstes kann vollbringen,
Wenn nicht ein Gott ihm gnädig löst die Schwingen,
Und nicht ein günst'ger Wind ihn treibt vom Strande.
Denn nie gedeiht der Baum in dumpfem Sande,
Zu Tod sich flattern muß der Aar in Schlingen –
Und ernstes Tun kann stets nur halb gelingen,
Wenn sich die Mitwelt freut an hohlem Tande.
Ja, ob auch eigne Kraft und tiefstes Wollen
Die Größe hebt aus den gemeinen Gleisen:
Des Lebens Mächten muß ein...
Ferdinand von Saar