Glück Leben Zitate (Seite 15)
Es gibt Gezeiten im Geschick der Menschen, die, wird die Flut genutzt, zum Glück hinführen, wird sie verfehlt, so bleibt des Lebens Reise in Untiefen und Widrigkeiten stecken. Jetzt schwimmen wir auf einer hohen Woge und müssn, wenn sie naht, die Strömung nutzen, wollen wir nicht scheitern.
William Shakespeare
Das ist der größte Vorteil für die Menschheit,
Daß jeder für die andern alles thue,
Und jeder von den allen es empfange.
Nur wenig bringt der Einzelne dem Ganzen,
Wie viel empfängt der Einzelne von allen!
Wie treu beschützt ist jeder durch die Menschheit.
Wie wenig mehr bedarf es doch zur Eintracht,
Zu Glück und Ruh' zu unkränkbarer Freiheit
Von allen Menschen, als den Willen aller:
Jedwedem mit dem Leben selbst zu dienen!
Mit den geringsten Mitteln will der Gott
Die größte Wirkung – aber...
Leopold Schefer
Fatum
Zweimal hat mich der Tod verschont:
Er wollte mich nicht haben:
Hunderttausende lägen jetzt tot
Und tief in der Grube begraben.
Ich aber begann erst recht zu blühn
Und den Blütenkelch zu entfalten –
Und wie ich der unterirdischen Macht,
So trotz' ich den Tagesgewalten.
Zum Schicksal ward mir mein Leben, o Gott!
Fast drückt die Last mich zu Boden:
Berufen bin ich, zu rufen zum Glück
Hier all die lebendigen Toten.
Ludwig Scharf
Sonntag
Wie lieb' ich es, an Sonntagnachmittagen
Allein zu sitzen im vertrauten Zimmer;
Durchs Fenster bricht der Sonne heller Schimmer,
Das Buch vergoldend, das ich aufgeschlagen.
Die Straßen; es rollen keine Wagen;
Des Marktes Lärm verstummt, als wär's auf immer,
Und all des Sonntagsstaates bunter Flimmer,
Er ward hinaus in Wald Flur getragen.
Verlassen fühlt sich, wer zurückgeblieben,
Und manches schöne Auge blickt verdrossen,
Und manche Wünsche unerfüllt zerstieben.
Es ruht das Leben, wie...
Ferdinand von Saar
Kämpfe
Arme Seele, die sich selbst verzehrt!
Sehnsucht, die ins Leben möchte greifen
Und dem blühenden doch angstvoll wehrt –
Arme Hand, die an dem goldnen Reifen
Heimlich dreht, weil sie das Glück begehrt,
Und doch nicht vermag, ihn abzustreifen –
Augen, die dem Lichte abgekehrt,
Ruhelos durch Nacht und Dunkel schweifen –
Jene Weisheit, die »Entsagung« lehrt,
Werdet ihr die bittre je begreifen?
Anna Ritter
Der Mensch von heute
(zum Glück nicht alle)
Offene Ohren, weiches Herz,
selten wie im Wald die Trüffel,
häufiger sind Leid und Schmerz
und Gebrülle wie bei Büffel.
Kein Mensch hört einem Andern zu,
geht lieber stur den eig'nen Weg,
auch Mitleid ist schon längst tabu,
gehört nicht mehr zum Privileg.
Eiskalte Schulter, Herz aus Stein,
so geht der Mensch durch's Leben,
Gefühle zeigt er nur zum Schein,
will nur nehmen, doch nicht geben.
Erst wenn er liegt im Sterbebett,
erntet er das, was er...
Horst Rehmann
2010
Jetzt laßt uns alle ganz schnell geh'n,
ins Jahr Zweitausendzehn,
Zweitausendneun ist eh vorbei,
vorbei ist auch die Knallerei.
Wir haben uns genug geschunden,
das letzte Jahr ist überwunden.
Wer weiß was uns das Neue bringt?
Ob uns das große Glück bald winkt?
Ein jeder stellt sich selbst die Weichen,
will er in Zukunft was erreichen,
mit etwas Mut und Strategie,
führt er im Leben selbst Regie.
Dreihundertfünfundsechzig Tage lang,
nur vorwärts, ohne Rückwärtsgang,
man nimmt das Lenkrad...
Horst Rehmann
Vollkommenheit
Ständige Vollkommenheit,
Geld, Gold, im Reichtum leben,
Glück für alle Ewigkeit,
was kann es schön'res geben.
Menschen träumen gern davon,
die Jungen wie die Alten,
ihnen fehlt nur die Option,
dies Unding freizuschalten.
Klüger wär Zufriedenheit,
sich seinem Schicksal fügen,
etwas mehr Genügsamkeit,
ganz ohne Lebenslügen.
Vielen sagt es der Verstand,
eh die Habgier sich erhebt:
Vollkommenheit ist Zustand,
der in irren Köpfen schwebt.
Horst Rehmann
Jedem das Seine?
Jeder kennt Glück, jeder kennt Wut,
auch Jubel und Tränen,
oft zahlt man sogar noch Tribut,
für unfassbare Szenen.
So gibt es den Einen, der lacht,
und den Andern, der weint,
und so manch Einer an der Macht,
sieht in Jedem den Feind.
Viele leben in Saus und Braus,
doch viel mehr noch in Not,
Reiche lachen die Armen aus,
geben ihnen kein Brot.
Manch Einer sollte sich schämen,
wenn er labt sich am Weine,
nichts geben, immer nur nehmen,
so sind nicht mal Schweine.
Oder
Jedem...
Horst Rehmann
Ich liebe dich.
Und deshalb muß ich gehen.
Unsere Welten liegen zu weit auseinander.
Jeder ist in der Welt des anderen unglücklich,
ohne Glück und Freude.
Wir können zwar mit diesen Reisen leben,
doch nicht ohne die Leere von einem von uns.
Also gehe ich, weil ich dich liebe.
Doch du verstehst mich leider nicht.
Irina Rauthmann
Du greifst in deines eigenen Schicksals Speichen
Du greifst in deines eigenen Schicksals Speichen
mit Kinderhand,
wähnst goldene Liebeskronen zu erreichen,
erhaschst nur Tand.
Zerstörst vom reinsten Glück die heiligen Blüten
mit täppischer Faust –
und lebst dein Leben – Trug und Wahn zu hüten –,
bis es verbraust!
Hermione von Preuschen
Nachtspaziergang
Durch die ruhigen Straßen zu gehen,
die frische, feuchte Luft zu atmen -
wie gut es tut,
die stille Lebendigkeit der Natur zu spüren!
Und wie Tausende von Tropfen
Im Laternenlicht zu wundersamen Lichterketten werden,
schaukelnd an herunterhängenden zarten Zweigen einer Birke!
Da steh ich staunend,
und tief in mir erwacht ein Glück,
das meine Schritte zuversichtlich werden läßt.
Welch ein Geschenk,
in Gottes wunderbarer Welt zu Haus zu sein! -
ein Vorgeschmack auf seine...
Beate Prager