Gewissen Zitate (Seite 13)
Die Worte »Zufall« und »Genie« bezeichnen nichts wirklich Vorhandenes und lassen sich darum auch nicht definieren. Diese Worte bezeichnen nur einen gewissen Grad von Verständnis der Erscheinungen. Ich weiß nicht, warum diese oder jene Erscheinung eintritt; ich glaube, daß ich es nicht wissen kann; daher kann ich es auch nicht wissen und sage: »Zufall!« Ich sage: eine Kraft ruft eine Wirkung hervor, die zu den gewöhnlichen menschlichen Fähigkeiten in keinem Verhältnis steht; ich verstehe...
Graf Leo Nikolajewitsch Tolstoi
Da die Menschen in ihrem Tun sich ungern nach der Vorschrift Christi ausrichten ließen, haben sie seine Lehre wie einen Meßstab aus weichem Blei nach ihren Sitten gestreckt, damit eben beides noch einigermaßen übereinstimme. Ich weiß nicht, was sie damit erreichen, außer daß man mit besserem Gewissen Böses tun darf.
Thomas Morus
Weihnacht
Wie jedes Jahr pünktlich mit den ersten Schneeflocken das Gewissen eingerastet. Und weil es drückt: Spende an Misereor. Befriedigt zurückgelehnt. Geht doch. Spätestens zu Fasching wird es eh‘ wieder ausgeklinkt. Mit diesem Wissen läßt sich der Konsumorgasmus in vollen Zügen genießen. Und zu alledem: Friede, Freude, Weihnachtsgans.
Auf Kommando – steht ja so im Kalender.
Der Mensch ist eben doch ein Gewohnheitstier.
Nico Szaba