Kalender Zitate
Nach anderen Kalendern wäre oder ist das Jahr 2000 / 2753 nach dem alten römischen Kalender, / 2749 nach dem alten babylonischen Kalender, / 6236 nach dem ersten ägyptischen Kalender, / 5760 nach dem hebräischen Kalender, / 1420 nach dem moslemischen Kalender, / 1378 nach dem persischen Kalender, / 1760 nach dem koptischen Kalender, / 2544 nach dem buddhistischen Kalender, / 5119 nach dem großen Mayazyklus, / 208 nach dem französischen Revolutionskalender, / ein Jahr des Drachen nach dem...
Friedrun Pleterski
Viel genossen, viel gelitten,
Und das Glück lag in der Mitten;
Viel empfangen, nichts erworben,
Froh gelebt und leicht gestorben,
Fraget nicht nach der Zahl der Jahre
Kein Kalender ist die Bahre,
Und der Mensch im Leichentuch
Ist ein zugeklapptes Buch.
Darum, Wand'rer, zieh dich weiter,
Denn Verwesung stimmt nicht heiter.
Ferdinand Sauter
Zum Neujahr
Mit einem Taschenkalender
An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir's auch ohne das beschieden sei.
Eduard Mörike
Meiner Frau
In deinem Zimmer fand ich meine Stätte.
In deinem Zimmer weiß ich, wer ich bin.
Ich liege tagelang in deinem Bette
Und schmiege meinen Körper an dich hin.
Ich fühle Tage wechseln und Kalender
Am Laken, das uns frisch bereitet liegt.
Ich staune manchmal still am Bettgeländer,
Wie himmlisch lachend man die Zeit besiegt.
Bisweilen steigt aus fernen Straßen unten
Ein Ton zu unserm Federwolkenraum,
Den schlingen wir verschlafen in die bunten
Gobelins, gewirkt aus Küssen, Liebe, Traum.
Ernst Wilhelm Lotz
Man sagt, heute sei Neujahr. Punkt 24 Uhr sei die Grenze zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Aber so einfach ist das nicht. Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen, ob wir neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu sprechen, ob wir neu anfangen zu leben.
Johann Wilhelm Wilms
Weihnacht
Wie jedes Jahr pünktlich mit den ersten Schneeflocken das Gewissen eingerastet. Und weil es drückt: Spende an Misereor. Befriedigt zurückgelehnt. Geht doch. Spätestens zu Fasching wird es eh‘ wieder ausgeklinkt. Mit diesem Wissen läßt sich der Konsumorgasmus in vollen Zügen genießen. Und zu alledem: Friede, Freude, Weihnachtsgans.
Auf Kommando – steht ja so im Kalender.
Der Mensch ist eben doch ein Gewohnheitstier.
Nico Szaba
Von der Firma Quelle heute Post erhalten. In der Anschriftszeile:
„... ich muß wohl Ihnen sagen, es weihnachtet sehr, lieber Herr Reus!“
Als ob ich das nicht selber wüßte! Kalender hab ich ja. Und – liebe Quelle – meinen Namen schreibt ihr seit 20 Jahren trotz mehrfacher Reklamationen falsch, damit liegt ihr besser als die Süddeutsche Zeitung, die macht das erst seit diesem Jahr ...
Wolfgang J. Reus
Wir erleben unser Leben mehr als einmal. Gar manches Ereignis wird erst spät, wenn wir uns dessen in andere Stimmung erinnern, zur Erfahrung. Was uns einst jubeln machte, erpreßt uns Seufzer, worüber wir klagten, darüber lächeln wir, oder segnen das Leid. Die Taten der Jugend begreifen wir ganz erst in der Mannheit, und der Greis erst versteht vielleicht ganz den Mann. Darum leben wir ein vielfaches Leben – nur der Flachkopf mit kaltem Herzen besitzt ein einziges, das sich nach dem Kalender...
Otto von Leixner
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