Gesetz Zitate (Seite 13)
Es gibt in der Schöpfung kein einziges Gesetz, das nicht durch ein entgegengesetztes Gesetz im Gleichgewicht gehalten würde: Das Leben als Ganzes ist aufzufassen als der Ausgleich zweier einander bekämpfender Kräfte. So ist es denn auch bei der Liebe ganz gewiß, daß du nicht genug empfangen wirst, wenn du zu viel gibst.
Honoré de Balzac
Welchem Individuum oder welchem Volke steht das Recht zu, als Richter und Strafer einem anderen Volke gegenüber aufzutreten? Gerichtet und gestraft werden darf nur im Bereich der einzelnen Staaten auf Grund der sie lenkenden Gesetze, jedoch nicht in jener Sphäre, wo kein anderes Gesetz waltet als Kampf um Vorherrschaft und die gegenseitigen Zugeständnisse unter den Stärkeren.
Benedetto Croce
Wie kommt es, daß eine so einfache Sache wie Beschäftigung hilft, unsere Sorgen und Nöte zu vertreiben? Weil das ein Gesetz ist - eines der wichtigsten Gesetze, die die Psychologie je entdeckte. Es handelt sich dabei um Folgendes: Es ist völlig unmöglich, daß irgendein menschlicher Verstand, und sei er noch so brillant, mehr als einen Gedanken auf einmal denken kann.
Dale Carnegie

Erdgeist
Greife wacker nach der Sünde;
Aus der Sünde wächst Genuß.
Ach, du gleichest einem Kinde,
Dem man alles zeigen muß.
Meide nicht die ird'schen Schätze:
Wo sie liegen, nimm sie mit.
Hat die Welt doch nur Gesetze,
Daß man sie mit Füßen tritt.
Glücklich, wer geschickt und heiter
Über frische Gräber hopst.
Tanzend auf der Galgenleiter
Hat sich keiner noch gemopst.
Frank Wedekind
Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel, in ewig
Wiederholter Gestalt wälzen die Taten sich um.
Aber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne
Ehrst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz,
Immer dieselbe, bewahrst du in treuen Händen dem Manne,
Was dir das gaukelnde Kind, was dir der Jüngling vertraut,
Nährest an gleicher Brust die vielfach wechselnden Alter;
Unter demselben Blau, über dem nämlichen Grün
Wandeln die nahen und wandeln vereint die fernen Geschlechter,...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Sei nicht dumm
Kurzen Sommer blüht die Blume,
Denn das Schöne währt nicht lang,
Schwach Gedächtnis bleibt vom Ruhme,
Jubel schwindet und Gesang.
Blumen welken, Mädchen altern,
Folgsam ewigem Gesetz,
Jugend bannt man nicht mit Psaltern,
Und die Dauer bleibt Geschwätz.
Deshalb wollen wir zur Neige
Schlürfen jeden Augenblick;
Blau der Himmel, grün die Zweige,
Sei nicht dumm und preis das Glück!
Ferdinand Sauter
Wäsche
Wäsche ist von des Menschen Umäußerung
Das Innerste, also das Feinste,
Und soll immer das Reinste
Sein, wie im Menschen selber die Seele.
Was immer ihr fehle,
Die Sauberkeit fehle ihr nie.
Und schön und schöner, wenn außerdem sie
Noch Wohlgeschmack, einen freien Geist
Und das Verständnis für neueste Zeit
Und für die Gesetze der Ewigkeit
Beweist. –
Wie doch die innersten Blättchen der Blüten
Die innigsten sind. –
Wäsche sollst du wie dein Gewissen
Und wie dein Kind
Peinlich pflegen und...
Joachim Ringelnatz
Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz,
an dem wir reiften, da wir mit ihm rangen;
du großes Heimweh, das wir nicht bezwangen,
du Wald, aus dem wir nie hinausgegangen,
du Lied, das wir mit jedem Schweigen sangen,
du dunkles Netz,
darin sich flüchtend die Gefühle fangen.
Du hast dich so unendlich groß begonnen
an jenem Tage, da du uns begannst, –
und wir sind so gereift in deinen Sonnen,
so breit geworden und so tief gepflanzt,
daß du in Menschen, Engeln und Madonnen
dich ruhend...
Rainer Maria Rilke
Stets trotzen wird ein Stein der Flut,
Ein Baum im Wind wird ewig rauschen:
So folg auch du dem eignen Mut,
Mit keinem Andern kannst du tauschen:
Was stets sich fremd, was nie sich gleich,
Wie sollte dem der Gleiche gelten?
Darfst du den zarten Busen weich,
Darfst du den harten grausam schelten?
Gesetze sprechen über dich,
Doch läßt Natur sie bald vergessen;
Trägt jeder nicht sein Maß in sich,
Und dürft ihr ihn mit eurem messen?
Was innerlich du bist und hast,
Nach außen wird sich's frei...
August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)
Schrei
Ich soll verzichten und entsagen
Und einsam sein,
Ich soll den Jammer in mir tragen
Und soll nicht schrein!
Soll gegen ein Gesetz nicht rasen,
Das uns jetzt trennt,
Beschwichtigen mit leeren Phrasen,
Was in mir brennt!
Und hören, wie sie's Sünde nennen
Und Unmoral,
Weil sie nicht unsern Himmel kennen –
Die Narren all!
Thekla Lingen