Gedichte Zitate (Seite 2)
In der Poesie ist die vernichtende Kritik nicht so schädlich. Wolf hat den Homer zerstört, doch dem Gedicht hat er nichts anhaben können; denn dieses Gedicht hat die Wunderkraft wie die Helden Walhallas, die sich des Morgens in Stücke hauen und mittags sich wieder mit heilen Gliedern zu Tisch setzen.
Johann Wolfgang von Goethe
Wären die Träume vielleicht nur unvollkommne Gedichte? / Ist ein gutes Gedicht ein vollkommener Traum? / In die wirkliche Welt sind viele mögliche andre / eingeschachtelt, der Schlaf läßt sie wieder heraus, / sei es der tiefe der Nacht, der alle Menschen bewältigt, / sei es der helle des Tags, der nur den Dichter befällt.
Christian Friedrich Hebbel
Mir sind daher immer die Gelehrten höchst seltsam vorgekommen, welche die Meinung zu haben scheinen, das Dichten geschehe nicht vom Leben zum Gedicht, sondern vom Buch zum Gedicht. Sie sagen immer: Das hat er dorther und das dort! Finden sie zum Beispiel beim Shakespeare Stellen, die bei den Alten auch vorkommen, so soll er es auch von den Alten haben!
Johann Peter Eckermann
Es gibt nicht nur das Singen, ich habe noch andere Dinge, um mir zu beweisen, daß ich lebendig bin. Zum Beispiel das Schreiben. Richtige Gedichte würde ich allerdings nie schreiben, obwohl ich sehr gerne gute Dichter lese. Nicht nur die französischen, ich liebe auch armenische Gedichte, die kannte ich schon als Kind, von meinen Eltern, die als armenische Emigranten nach Paris kamen.
Charles Aznavour
O du lebst! Das arme Zimmer
Ist von deinem Schritt erfüllt.
Leicht und lächelnd, lächelnd immer,
Bleibt, dem Raum vertraut, dein Bild.
Samt und Feuer deiner Worte
Schwingen noch, verhallen nicht.
Gold der Töne! Alle Orte
Unserer Stunden sind Gedicht.
Kehre wieder! Ach mein Leben
Mit dem deinen ist verkettet.
Grenzenlos verströmt Vergeben.
So vereint sind wir gerettet.
Trunken sind die Himmel, fühle!
Stern entbrennt! Dich rauscht der Hag!
Niemals treibe uns einst Kühle
In den schattenlosen Tag.
Georg Joachim Zollikofer