Ehre Zitate (Seite 8)
Es kann in seinem Ursprung nicht leicht ein schlimmeres Wort sein als Soldat, Söldner, Käufling, feile Seele, solidarius, glimpflich: Dukatenkerl. Die Sache macht die Ehre des Kriegers, aber ein Soldat kann als Soldat durchaus auf keine Ehre Anspruch machen. Es ist ein unbegreiflicher Wahnsinn des menschlichen Geistes, wie der Name Soldat ein Ehrentitel werden konnte.
Johann Gottfried Seume
Wie die bürgerliche Ehre, das heißt, die Meinung, daß wir Zutrauen verdienen, das Palladium derer ist, die auf dem Weg des redlichen Erwerbs durch die Welt zu kommen beabsichtigen, so die ritterliche Ehre, das heißt, die Meinung, daß wir zu fürchten sind, das Palladium derer, die auf dem Wege der Gewalt durchs Leben zu gehn beabsichtigen.
Arthur Schopenhauer
Die ritterliche Ehre ist ein Kind des Hochmuts und der Narrheit. Sehr auffallend ist es, daß dieser Superlativ alles Hochmuts sich allein und ausschließlich unter den Genossen derjenigen Religion findet, welche ihren Anhängern die äußerste Demut zur Pflicht macht; da weder frühere Zeiten noch andere Weltteile jenes Prinzip der ritterlichen Ehre kennen.
Arthur Schopenhauer
Die Ehre ist nicht die Meinung von besonderen, diesem Subjekt allein zukommenden Eigenschaften, sondern nur von den der Regel nach vorauszusetzenden, als welche auch ihm nicht abgehen sollen. Sie besagt daher nur, daß dies Subjekt keine Ausnahme mache, während der Ruhm besagt, daß es eine mache. Ruhm muß daher erst erworben werden, die Ehre hingegen braucht bloß nicht verloren zu gehen.
Arthur Schopenhauer
Erlaubt sich das Weib das Geringste, so leidet die Ehre des Mannes dabei; je mehr sich aber der Mann erlaubt, je niederträchtiger als er sie behandelt, und sie ertragt das Ding alles als stille Dulderin, desto mehr Ehre macht es ihr. Es gibt gar nichts Ausgezeichneteres für ein Weib, als wenn sie im Renommee als stille Dulderin ist.
Johann Nepomuk Nestroy