Des Lebens Zitate (Seite 71)
Trachtet, o trachtet nach eurer Fülle. So hat ein jeglicher Maß und Gesetz in sich von Gott, danach soll er trachten. Das ist, er soll sich probieren im Feuer des Lebens. Er soll nach dem Gott trachten in ihm mit dem sauren Schweiß seines Leibes, mit dem bittern Blut seines Herzens und nach der ganzen Not seines Gewissens. Dazu kann euch nicht helfen die äußere Regel und Gesetz. Trachtet, daß ihr vollkommen werdet dessen, so Gott in euch gesetzt. Dann so schüttelt den Staub von euren Füßen...
Paracelsus
Welcher vernünftige Mensch wird zum Beispiel glauben, daß der erste, zweite und dritte Tag der Schöpfung … ohne Sonne, Mond und Sterne vor sich gegangen sei. …Wer ist so einfältig zu glauben, daß Gott nach Art eines landbebauenden Menschen ein Paradies in Eden gepflanzt und einen sichtbaren und genießbaren Baum des Lebens dareingesetzt hat…?
Origines
Launige Lehrer! Welch ein Kreuz für die Kinder, welche Mißgriffe in der Pädagogik, welche unzeitige Strenge, welche unverzeihliche Nachsicht, welch ungerechter Widerwille, welche Vorliebe und Abgunst! Launige Lehrer, welch ein Verderben seid ihr für die Schule! Und doch wie schwer ist es in vielen Fällen geworden für die Lehrer, sich immer in guter Laune zu erhalten, wenn Not und Drang des Lebens auf ihn einstürmt und er schon fast zermürbt vor der Schultüre anlangt, um nun mit einer...
August Nodnagel
Die Moral, insofern sie verurteilt</em>, an sich, nicht aus Hinsichten, Rücksichten, Absichten des Lebens, ist ein spezifischer Irrtum, mit dem man kein Mitleiden haben soll, eine <em>Degenerierten-Idiosynkrasie</em>, die unsäglich viel Schaden gestiftet hat!... Wir anderen, wir Immoralisten, haben umgekehrt unser Herz weit gemacht für alle Art Verstehn, Begreifen, <em>Gutheißen</em>. Wir verneinen nicht leicht, wir suchen unsre Ehre darin, <em>Bejahende</em> zu sein.
Friedrich Wilhelm Nietzsche