Dankes Zitate (Seite 6)
Ohne dich, ohne deine Stärken und Fehler, ohne dein Da-Sein, ohne dein Lächeln und deine Tränen, ohne deine Worte und dein Zuhören, ohne deine herzerfrischende Ehrlichkeit, ohne deine Zuneigung ist die Welt um vieles ärmer, leerer und hoffnungsloser. Danke für alles! Danke, daß es dich gab!
Nomen Nescio
Beim Tod meines Bruders
Nun danke Gott, die Fahrt ist aus!
Du kehrtest heim ins Vaterhaus,
froh bist du bei den Deinen, -
und ich muß weinen.
Du kehrtest heim, stell' hin den Stab,
die schwere Bürde, leg' sie ab,
zieh aus die Reiseschuhe,
nun hast du Ruhe.
Dir tat so unsanft diese Welt,
vergiß sie unterm Palmenzelt,
vergiß sie in der andern; -
ich muß noch wandern.
Und bring der Mutter Gruß auf Gruß
von Ihrem, der noch wandern muß,
und sag' ihr, daß sein Lieben
ihr treu geblieben.
Und...
Friedrich Wilhelm Weber
Wie wird doch Alles enden noch?
Wie wird sich Alles wenden doch?
O frage nicht, es gibt die Zeit,
Wer weiß, dir nur zu bald Bescheid!
Schon manchen Sehnens bist du bar,
Das deiner Jungend theuer war,
Und jedes Jahr, das dir verstrich,
Betrog um eine Hoffnung dich.
Wie trügest du noch mit festem Mut
Du dieses Lebens mißlich Gut,
Blieb nicht für jeden nächsten Tag
Der Ungewißheit Reiz dir wach?
O frage nicht, was werden wird;
Geh' deine Straße unbeirrt,
Und spende Dank dem Weltengeist,
Daß du,...
Robert Waldmüller
Lern es einmal doch
Herz, du bist so alt geworden,
Und bist noch so jung,
Noch so kindisch jung geblieben,
Daß du immer für dein Lieben
Noch begehrst Erwiderung.
Daß du meinst, für treues Mühen
Zieme sich auch Dank,
Nicht an still erlittner Plage
Allerletztem Leidenstage
Noch im Kelch der bittre Trank.
Herz, du bist so alt geworden:
Lern es einmal doch,
Daß du sollst nach bess'rem Lohne,
Anderm Kranz und andrer Krone
Sänftlich tragen Kreuz und Joch.
Sei die Blume, die zertreten,
Da sie eben...
Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel
Schafott
Drei Stufen aufwärts
zu gehen auch mit kleinem Schritt
denn stolpern soll hier niemand mehr –
noch soll man geh’n mit festem Schritt.
Die Schärfe blinzelt in die Sonne
Fanfaren klingen hell und klar:
Im Jubel, unter heit’rem Himmel
soll sterben, was voll Leben war.
Ein Delinquent nur ist es heute
Oh, wie er schreit, oh, wie er flennt
Und nur durch eins kann man ihn läutern:
Daß man ihn flugs vom Leben trennt.
Er ist noch Kind, kaum sieben Jahr
Und dennoch hat er es...
Götz vor dem Gentschenfelde
Minnelied
Wohl alle Gedanken
Des Herzens vereine
Ich ohne Wanken
Besorglich auf das eine,
Wie ich bescheine,
Daß ich schon lange
Sie meine, mit Sange
Mit treuem Muthe
Die Reine,
Die Gute.
Euch dank' ich, ihr Sinne,
Die freundliche Lehre,
Daß ich sie minne,
Die Gluth geschäftig nähre
Und Liebchens Ehre
Durch neue Weisen
Zu preisen
Begehre.
Ja ich ersehne
Die Hehre,
Die Schöne.
O sagt, wer die Stunden
Des Heiles beschriebe,
Wenn überwunden
Sie mein aus zartem Triebe,
Mein würde und...
Heinrich von Veldink oder Veldig
Friede
Über die Heide geht der Wind;
Es flüstert im Gras, es rauscht in den Bäumen.
Die dort unten erschlagen sind,
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Hören sie nicht den Glockenklang?
Dringt nicht zu ihnen aus heiligen Räumen
Halleluja und Friedenssang?
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Voll des Dankes ist alle Welt,
Sie darf mit dem Lobe des Herrn nicht säumen;
Wer im Kampfe fiel, heißt ein Held.
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Wenn die Herrscher versammelt...
Ludwig Thoma
Gesegnet sei dein ureigener Weg,
der dich an deine Einmaligkeit erinnert,
die aufgehoben ist
im Wunder von Schöpfung und Kosmos
Gesegnet seien unsere Schritte,
die uns dank dem Geheimnis
der Menschwerdung Gottes
auf den Weg des Glücks führen
Gesegnet seien deine Beziehungen,
die sich auch in diesem Jahr vertieft haben
in kreativer Lebensfreude
sowie im gemeinsamen Ringen
Gesegnet sei unser Übergang
in ein neues Jahr
verwurzelt im Vertrauen
in die heilende Nähe Gottes
Gesegnet sei dein...
Pierre Stutz
Die Wacht am Rhei, – merr hat kää Ruh,
Merr heert se alsfort brille.
Mer wille's ja, zum Deiwel zu,
Un ääch um Gotteswille.
Heint Nacht um Zwelf erscht schlaf ich ei,
Da stolpern Zwää voriwwer
Und brille laut die Wacht am Rhei,
So daß ich uffwach driwwer.
Ich haw en ääch mein Dank gezollt:
Ihr Männer ihr, Ihre brave!
Wacht ihr am Rhei, so viel derr wollt,
In Frankfort laßt mich schlafe!
Friedrich Stoltze