Bildern Zitate
Gib mir Liebe
Welche Wiesen duften deine Hände?
Fühlst du, wie auf deine Widerstände
stärker sich der Duft von draußen stützt.
Drüber stehn die Sterne schon in Bildern.
Gib mir, Liebe, deinen Mund zu mildern;
Ach, dein ganzes Haar ist unbenützt.
Sieh, ich will dich mit dir selbst umgeben
Und die welkende Erwartung heben
von dem Rande deiner Augenbraun;
wie mit lauter Liderinnenseiten
will ich dir mit meinen Zärtlichkeiten
alle Stellen schließen, welche schaun.
Rainer Maria Rilke
Mein Tod
Der Tod in dieser einen Stunde,
einsam, in der du mich liegen siehst,
bin Spiegel vor dem Hintergrunde,
steh' meinem Leben tief verbunden,
Aug' um Aug', bevor es sich verschließt.
Oft war es bunt zwischen den Bildern,
die nicht wollen sich daran gewöhnen,
den Tod im Leben zu verhindern,
ausgeborgt – gewisse Zeit – lindern
Schmerz – Erleichterung will ertönen.
Gerd Groß
Zum Wundern
Tagtäglich
werden wir bombardiert
mit Katastrophenberichten,
fürchterlichen Vorkommnissen,
negativen Nachrichten
und schrecklichen Bildern.
Ist es da
nicht ein Wunder,
daß wir immer noch
an das Gute im Menschen
glauben können,
daß wir die Hoffnung
auf bessere Zeiten
nicht aufgeben,
daß wir noch immer
anderen Menschen
unser Vertrauen
schenken können,
daß wir schlafen
und träumen können,
leben und lieben?
Ernst Ferstl
Christbaum
Wie schön geschmückt der festliche Raum!
die Lichter funkeln am Weihnachtsbaum!
o fröhliche Zeit, o seliger Traum!
Die Mutter sitzt in der Kinder Kreis;
nun schweiget Alles auf ihr Geheiß:
sie singet des Christkind’s Lob und Preis.
Und rings, vom Weihnachtsbaum erhellt,
ist schön in Bildern aufgestellt
des heiligen Buches Palmenwelt.
Die Kinder schauen der Bilder Pracht,
und haben wohl des Singens acht,
das tönt so süß in der Weihenacht!
O glücklicher Kreis im festlichen Raum!
o...
Peter Carl August Cornelius
tiefes Verlangen
tiefes Verlangen
nach Bewegung der Sterne,
nahe am Mond,
so weiß und kühl,
zu tanzen
mit diesen Träumern,
im Kreis,
eingefleischt in Unendlichkeit,
losgelassen
aus der Schwere,
die Erde ist zu sehen
aus schlafender Wirklichkeit,
unruhig,
gierig,
geschehen in Kinderhänden,
tiefes Verlangen
als Verwirklichung,
als Spiegel,
von Bildern
entfesselt.
Michael Beisteiner
Der innerste Kern jeder echten und wirklichen Erkenntnis ist eine Anschauung; auch ist jede neue Wahrheit die Ausbeute aus einer solchen. Alles Denken geschieht in Bildern; darum ist die Phantasie ein so notwendiges Werkzeug desselben und werden Phantasielose nie etwas Großes leisten – es sei denn in der Mathematik.
Arthur Schopenhauer