Alles Geben Zitate (Seite 6)
![Blaise Pascal Zitat: "Es muß verschiedene Rangstufen geben, da alle Menschen..."](/pic/1097075/600x316/quotation-blaise-pascal-es-muss-verschiedene-rangstufen-geben-da-alle.jpg)
Mancher will dem Kinde keine Märchen geben, weil die Märchen "lügen", weil sie mit der "Wirklichkeit nicht zusammengehen". Aber ist nicht die nackte nützliche Wirklichkeit, der Sinn für den lebendigen Menschen Lüge und Schein? Was ist wahrer: diese so vorgestellte Wirklichkeit oder das Wunder? Die Naturwissenschaft könnte alle sinnlich erfaßbaren Zusammenhänge kennen, und doch würde ihr erst dann das volle Gewicht der Tatsache bewußt werden, daß alles Sinnliche wie ein Zauber aus einem...
Christian Morgenstern
Du
Von dir verlangt keiner,
daß du die Welt veränderst
Aber du kannst anderen
zu denken geben
– versuch es!
Du
Von dir verlangt keiner,
daß du perfekt bist
Aber du kannst du
selbst sein
– tu es!
Du
Von dir verlangt keiner,
daß du für alle ein Held bist
Aber du kannst dein
eigener Held sein
– leb!
Janine Weger
Licht und Wärme
Der bessre Mensch tritt in die Welt
Mit fröhlichem Vertrauen,
Er glaubt, was ihm die Seele schwellt,
Auch außer sich zu schauen,
Und weiht, von edlem Eifer warm,
Der Wahrheit seinen treuen Arm.
Doch alles ist so klein so eng,
Hat er es erst erfahren,
Da sucht er in dem Weltgedräng
Sich selbst nur zu bewahren,
Das Herz in kalter stolzer Ruh
Schliesst endlich sich der Liebe zu.
Sie geben, ach! nicht immer Glut
Der Wahrheit helle Strahlen,
Wohl denen, die des...
Johann Christoph Friedrich von Schiller
Die ganze Welt ist viel zu groß,
Sie an Ein Herz zu fassen;
Dazu genügt nur Gottes Schoß,
Dem bleibt es überlassen;
Ein Menschenherz ist viel zu klein,
Um liebend sich der Welt zu weih'n.
Du mußt an eine treue Brust
Insonders hin dich neigen,
Ihr alle deine Liebeslust
Ausschließlich geben eigen;
Wer so ein Herz am Herzen hält,
Der liebt in ihm die ganze Welt.
Friedrich Rückert
Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt
wie aus dem Kerker, der ihn haßt und hält, –
es ist ein großes Wunder in der Welt:
ich fühle: alles Leben wird gelebt.
Wer lebt es denn? Sind das die Dinge, die
wie eine ungespielte Melodie
im Abend wie in einer Harfe stehn?
Sind das die Winde, die von Wassern wehn,
sind das die Zweige, die sich Zeichen geben,
sind das die Blumen, die die Düfte weben,
sind das die langen alternden Alleen?
Sind das die...
Rainer Maria Rilke
Der Dichter
Du entfernst dich von mir, du Stunde.
Wunden schlägt mir dein Flügelschlag.
Allein: was soll ich mit meinem Munde?
Mit meiner Nacht? Mit meinem Tag?
Ich habe keine Geliebte, kein Haus,
Keine Stelle, auf der ich lebe.
Alle Dinge, an die ich mich gebe,
Werden reich und geben mich aus.
Rainer Maria Rilke