Frech und froh
Mit Mädchen sich vertragen,
Mit Männern 'rumgeschlagen,
Und mehr Kredit als Geld:
So kommt man durch die Welt.
Mit Vielen läßt sich schmausen,
Mit Wenig läßt sich hausen;
Das Wenig Vieles sein,
Schafft nur die Lust herbei.
Will sie sich nicht bequemen,
So müßt ihr's eben nehmen.
Will einer nicht vom Ort,
So jagt ihn grade fort.
Laßt Alle nur mißgönnen,
Was sie nicht nehmen können,
Und seid von Herzen froh!
Das ist das A und O.
So fahret fort zu dichten,
Euch nach der Welt zu richten.
Bedenkt im Wohl und Weh
Dies goldne ABC!
Über den Autor
- Beruf des Autors: Dichter
- Nationalität: deutscher
- Geboren: 28. August 1749
- Gestorben: 22. März 1832
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Zwölf Freier
Zwölf Freier möcht' ich haben, dann hätt' ich genug,
Wenn alle schön wären und alle nicht klug.
Einen, um vor mir herzulaufen,
Einen, um hinter mir drein zu schnaufen;
Einen, um mir Spaß zu machen,
Und einen, um darüber zu lachen;
Einen traurigen, den wollt' ich schon fröhlich herzen,
Einen lustigen, ich wollt' ihm vertreiben das Scherzen.
Einem, dem reicht' ich die rechte Hand,
Einem, dem gäb' ich die linke zum Pfand;
Einem, dem schenkt' ich ein freundlich Nicken,
Einem, dem...
Friedrich Rückert