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Sei du mit mir!
Herr, den ich tief im Herzen trage,
Sei du mit mir!
Du Gnadenhort in Glück und Klage,
Sei du mit mir!
Behüte mich am Born der Freude
Vor Übermut!
Und wenn ich an mir selbst verzage,
Sei du mit mir!
Dein Segen ist wie Tau den Reben,
Schwach bin ich sonst;
Doch daß ich kühn das Höchste wage,
Sei du mit mir!
O du mein Trost, du meine Stärke,
Mein Sonnenlicht!
Bis an das Ende meiner Tage
Verlaß mich nicht!
Emanuel Geibel
Maylied
Der Schnee zerrinnt,
Der May beginnt,
Die Blüthen keimen
Den Gartenbäumen,
Und Vogelschall
Tönt überall.
Pflückt einen Kranz,
Und haltet Tanz
Auf grünen Auen,
Ihr schönen Frauen,
Pflückt einen Kranz,
Und haltet Tanz.
Wer weiß, wie bald
Die Glocke schallt,
Da wir des Mayen
Uns nicht mehr freuen,
Wer weiß, wie bald
Sie, leider, schallt.
Drum werdet froh,
Gott will es so,
Der uns das Leben
Zur Lust gegeben,
Genießt der Zeit,
Die Gott verleyht.
Ludwig Heinrich Christoph Hölty