Hugo von Hofmannsthal Zitate über nichte
Hugo von Hofmannsthal Zitate auf Französisch
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Hugo von Hofmannsthal – Biografie
österreichischer Lyriker, Dramatiker, Erzähler und Essayist, Autor des Librettos zum »Rosenkavalier« von Richard Strauß
Zitate
Das kleine Stück Brot ...
Das kleine Stück Brot
Die Blume blaßrot
Und die Decke von Deinem Bette
Wenn ich die drei nur hätte.
Hätt ich das Brot nur immer noch
Davon Du lachend abgebissen
So spürt ich auch den leisen Druck
Von all den fortgeflogenen Küssen.
Wär nicht die Blume ganz verfallen
Hätt irgendwo ein Ding Bestand
Müßt immer wie ein kleiner Vogel
Dein Herz mir klopfen in der Hand.
Und wäre nur die Decke mein
Wie lieb und schläfrig, los vom Mieder
Muß in ihr hingebreitet sein
Die Ahnung...
Hugo von Hofmannsthal
»Zukunftsmusik«
Heiligen Mitleids rauschende Wellen,
Klingend an jegliches Herze sie schlagen;
Worte sind Formeln, die können's nicht sagen,
Können nicht fassen die Geister, die hellen.
Frei sind die Seelen, zu jubeln, zu klagen,
Ahnungen dämmern und Kräfte erschwellen:
Töne den Tönen sich zaubrisch gesellen:
Gilt es dem Heute, dem kommenden Tage?
Wer will es deuten, – ein gärendes Wühlen,
Regellos göttlich, – wer will erlauschen
Heldenhaft höchstes und heißestes Fühlen,
Feuerlodern und...
Hugo von Hofmannsthal
Den Gehalt einer Freundschaft bringt wahrhaftig die Abwesenheit an den Tag. Ein abwesender Freund läßt immer einen Teil unseres Inneren verwaist. Gewisse Gespräche werden dann nicht geführt, gewisse Komplexe bleiben im Dunkeln, gewisse Auswege werden nicht gesehen, gewisse Tröstungen nicht empfangen, etwas – und etwas Unersetzliches – wird nicht gelebt.
Hugo von Hofmannsthal
Mir ist die Ehe etwas Hohes, wahrhaft das Sakrament – ich möchte das Leben nicht ohne Ehe denken. [...] Doch bleibt der Entschluß dazu in unserer heutigen Welt immer ein halbes Wunder. Aber wie spiegelt mir mein eigenes Leben, daß der Entschluß aus dieser wunderbaren Erhöhung aller Kräfte, aus dem produktiven Zustand hervorgeht, aus der Einsamkeit. So war ich, vor wie vielen Jahren, einsam und glücklich in Paris, und ein Jahr später saß ich verheiratet in Rodaun, und ich werde es bis an...
Hugo von Hofmannsthal
Dichter im Lorbeerkranz,
Betrogner Betrüger,
Wärmt dich dein Ruhmesglanz,
Macht er dich klüger?!
Deuten willst du das dämmernde Leben,
Im Herzen erlösen das träumende Streben?
Kannst du denn noch verstehen,
Was du selber gestern gedacht,
Kannst du noch einmal fühlen
Den Traum der letzten Nacht?
Wenn deine Seele weinet,
Weißt du denn auch warum?
Dir ahnt und dünkt und scheinet, -
Oh, bleibe lieber stumm.
Denn was dein Geist, von Glut durchzuckt, gebar,
Eh du's gestaltet, ist's schon nicht mehr...
Hugo von Hofmannsthal
Dichter sprechen
Nicht zu der Sonne frühen Reise,
Nicht wenn die Abendwolken landen,
Euch Kindern, weder laut noch leise,
Ja, kaum uns selber sei's gestanden,
Auf welch geheimnisvolle Weise
Dem Leben wir den Traum entwanden
Und ihn mit Weingewinden leise
An unsres Gartens Brunnen banden.
Hugo von Hofmannsthal
Merkst du denn nicht, wie meine Lippen beben?
Kannst du nicht lesen diese bleichen Züge,
Nicht fühlen, daß mein Lächeln Qual und Lüge,
Wenn meine Blicke forschend dich umschweben?
Sehnst du dich nicht nach einem Hauch von Leben,
Nach einem heißen Arm, dich fortzutragen
Aus diesem Sumpf von öden, leeren Tagen,
Um den die bleichen, irren Lichter weben?
So las ich falsch in deinem Aug, dem tiefen?
Kein heimlich Sehnen sah ich heiß dort funkeln?
Es birgt zu deiner Seele keine Pforte
Dein feuchter...
Hugo von Hofmannsthal
Keiner ahnet, was er verbricht,
Keiner die Schuld und keiner die Pflicht.
Darfst du leben, wenn jeder Schritt
Tausend fremde Leben zertritt,
Wenn du nicht denken kannst, nichts erspüren,
Ohne zu lügen, zu verführen!
Wenn dein bloßes Träumen Macht ist,
Wenn dein bloßes Leben Schlacht ist,
Dunkles Verderben dein dunkles Streben,
Dir selbst verborgen, so Nehmen wie Geben!
Darfst du sagen »Ich sehe«?
Dich rühmen »Ich verstehe«?
Dem Irrtum wehren,
Rätsel klären,
Du selber Rätsel,
Dir selber...
Hugo von Hofmannsthal
Wir sind aus solchem Zeug wie das zu Träumen,
Und Träume schlagen so die Augen auf,
Wie kleine Kinder unter Kirschenbäumen,
Aus deren Krone den blassgoldnen Lauf
Der Vollmond anhebt durch die grosse Nacht.
Nicht anders tauchen unsre Träume auf.
Sind da und leben, wie ein Kind, das lacht,
Nicht minder gross im Auf- und Niederschweben
Als Vollmond, aus Baumkronen aufgewacht.
Das Innerste ist offen ihrem Weben,
Wie Geisterhände im versperrten Raum
Sind sie in uns und haben immer...
Hugo von Hofmannsthal
Melusine
Die Liebste sprach: "Ich halt dich nicht,
du hast mir nichts geschworen.
Die Menschen soll man halten nicht,
sind nicht zur Treu geboren.
Ziehe deine Straßen hin, mein Freund,
beschau dir Land um Land,
in vielen Betten ruh dich aus
viel Frauen nimm bei der Hand.
Wo dir der Wein zu sauer ist,
da trink du Malvasier,
und wenn mein Mund dir süßer ist,
so komm nur wieder zu mir!"
Hugo von Hofmannsthal
Priester, du willst die Seele erkennen,
Willst Gesundes vom Kranken trennen,
Irrt dein Sinn oder lügt dein Mund?
Was ist krank?! Was ist gesund?!
Richter, eh du den Stab gebrochen,
Hat keine Stimme in dir gesprochen:
Ist das Gute denn nicht schlecht?
Ist das Unrecht denn nicht Recht?
Mensch, eh du einen Glauben verwarfst,
Weißt du denn auch, ob du es darfst?
Wärest du tief genug nur gedrungen,
Wär dir derselbe Quell nicht entsprungen?
Hugo von Hofmannsthal
Das Zeichen
Und wie wir uns ersehen,
Tief eins ins andre gehen,
Es bleibt doch nicht bestehen:
So wenig wie ein Kuß.
Es bleibt um Brust und Wangen
Nichts von so viel Verlangen,
Kein Zeichen bleibet hangen
Auch von so vielem Glück.
Und trügest du ein Zeichen,
Ein purpurrotes Zeichen,
Es müßte auch verbleichen,
Es ginge auch dahin!
Hugo von Hofmannsthal
Vorgefühl
Das ist der Frühling nicht allein,
Der durch die Bäume dränget
Und wie im Faß der junge Wein
Die Reifen fast zersprenget,
Der Frühling ist ja zart und kühl,
Ein mädchenhaftes Säumen,
Jetzt aber wogt es reif und schwül
Wie Julinächte träumen.
Es blinkt der See, es rauscht die Bucht,
Der Mond zieht laue Kreise,
Der Hauch der Nachtluft füllt die Frucht,
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Hugo von Hofmannsthal
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